Hyundai bringt elektrischen Doppeldecker-Bus
Mehr Fahrgäste bei gleichen Abmessungen und das emissionsfrei: Hyundai hat seinen ersten elektrisch angetriebenen Doppeldecker-Bus vorgestellt. Ab wann und in welchen Ländern der neue 70-Sitzer verkauft werden soll, ist aber noch nicht bekannt.
Auf der „Land, Infrastruktur und Transport“-Messe in Südkorea hat Hyundai sein neuestes Gefährt erstmals vorgestellt. Mit einer Länge von 13 Metern und 70 Sitzplätzen soll der elektrische Doppeldecker-Bus 50 Prozent mehr Passagiere transportieren können als ein vergleichbarer konventioneller Bus. So sollen im öffentlichen Nahverkehr Staus und Umweltbelastung verringert werden.
Die Entwicklung des Gefährts begann bereits 2017 und wurde vom südkoreanischen Ministerium für Land, Infrastruktur und Transport gefördert. Auf der unteren Ebene finden neben dem Fahrer elf Passagiere Platz, zudem gibt es dort zwei feste Plätze für Rollstühle. Diese sollen dank einer automatischen Rampe und dem niedrigen Boden besonders gut zugänglich sein. Auf der oberen Ebene befinden sich 59 weitere Sitzplätze.
Angetrieben wird der Doppeldecker von einem 240 kW starken E-Motor. Außerdem ist ein zweiter kleiner Elektromotor verbaut, der laut der Mitteilung „den Verlust von Elektrizität vermindern soll“ – also primär zum Rekuperieren eingesetzt wird. Die Batterie kommt auf eine Kapazität von 384 kWh, was laut dem Hersteller für eine Reichweite von 300 Kilometern genügen soll. Die Ladezeit gibt Hyundai mit 72 Minuten an – allerdings nicht, auf wie viel Prozent. Bei einer vollständigen Ladung entspräche das einer Ladeleistung von 320 kW.
Auch für kleinere Nutzfahrzeuge haben die Koreaner ein neues System entwickelt. Dieses erkennt anhand der Daten der Beschleunigungssensoren die aktuelle Beladung des Transporters oder Lastwagens. Die Bestimmung des Gewichts in Echtzeit ermöglicht es, die Drehmomentabgabe eines Elektromotors genauer zu regulieren. Ist das Fahrzeug wenig beladen, nimmt es das Drehmoment zurück und kann so das potenzielle Durchdrehen der Antriebsräder verhindern – das ist effizienter als die klassische Traktionskontrolle und steigert die Reichweite. Zudem berücksichtigt die Software auch die Topografie und regelt die Leistungsabgabe je nach Beladung und Steigung/Gefälle.
Die Besonderheit ist, dass das System nur mit den Beschleunigungssensoren arbeitet. Vergleichbare Systeme benötigen Gewichtssensoren, die in teuren Luftfederungen verbaut sind. Die Neuentwicklung von Hyundai funktioniert laut dem Hersteller auch mit Schraub- und Blattfedern. So soll es auch in günstigeren Transportern angeboten werden können – und mit der optimierten Reichweite elektrische Transporter auch für kleinere Unternehmen attraktiver machen.
hyundaimotorgroup.com (Doppeldecker-Bus), hyundai.news (kleine Nutzfahrzeuge)
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