Bund verlängert Umweltbonus offiziell bis Ende 2020
Das Bundeswirtschaftsministerium hat die Kaufprämien für Elektroautos und Plug-in-Hybride nun offiziell bis Ende 2020 verlängert. Der Umweltbonus wird demnach in seiner bestehenden Form – also mit identischen Fördersätzen – bis zum 31. Dezember 2020 fortgeführt.
Die hierfür notwendige Förderrichtlinie des Wirtschaftsministeriums wird am 5. Juni 2019 im Bundesanzeiger veröffentlicht und gilt dann unmittelbar nach Auslaufen der bisherigen Förderrichtlinie ab 1. Juli 2019. Neu ist lediglich ein Förderbaustein für den Einbau eines akustischen Warnsystems für blinde und sehbehinderte Menschen. Die Fördersumme beträgt hier pauschal 100 Euro.
Die Prämie, die beim Kauf eines neuen Elektroautos gewährt wird, kann auch weiterhin beim BAFA beantragt werden. Es gelten also über Ende Juni hinaus folgende Fördersätze: Batterie-elektrische Pkw und Brennstoffzellen-Autos werden mit je 2.000 Euro von Staat und Hersteller bezuschusst. Plug-in-Hybride werden mit jeweils 1.500 Euro gefördert. Allerdings nur, wenn es sich um ein Neufahrzeug mit einem Netto-Listenpreis für das Basismodell bis maximal 60.000 Euro handelt.
Die Förderung erfolgt bis zum oben genannten Fristende 2020 oder bis zur Ausschöpfung der vorgesehenen Bundesmittel in Höhe von 600 Millionen Euro. Dass sich die Förderung erschöpft, ist aber recht unwahrscheinlich, das zeigt ein Blick in die bisherige BAFA-Statistik: Bis Ende April sind bei der Bundesbehörde lediglich 113.993 Umweltbonus-Anträge eingegangen, davon 74.906 für rein Batterie-elektrische Fahrzeuge, 39.027 für Plug-in-Hybride und 60 für Brennstoffzellen-Fahrzeuge. Ursprünglich sollten mit der Kaufprämie rund 300.000 Pkw bis Ende Juni gefördert werden. Der „alte“ Topf ist also noch gut und gerne halb voll.
„Wir verlängern die Kaufprämie für Elektroautos bis Ende 2020, denn wir brauchen Kontinuität bei der Förderung. Die Kaufprämie hat sich in der Praxis bewährt. Die Zahl der Anträge steigt stetig an – zwar langsamer als wir das erhofft hatten, aber umso wichtiger ist es, Kontinuität bei der Förderung zu gewährleisten“, kommentiert Wirtschaftsminister Peter Altmaier den bereits im Vorfeld angekündigten Schritt. Während bis Ende 2020 nun das bisherige Förderniveau bestehen bleibt, soll der Anteil des Bundes an der Prämie anschließend von bisher 2.000 auf dann 4.000 Euro verdoppelt werden – allerdings nur für E-Autos bis zu einem Listenpreis von 30.000 Euro. Für E-Autos bis zu einem Listenpreis von 60.000 Euro soll der Bundesanteil moderat auf 2.500 Euro steigen. Unklar ist bislang, ob auch die Autoindustrie ihren Anteil erhöhen wird. Bei leichten Nutzfahrzeugen und Taxis mit Elektroantrieb soll die staatliche Unterstützung noch höher ausfallen: E-Taxis könnten gar mit 8.000 Euro bezuschusst werden.
Die Erhöhung des Umweltbonus ist bekanntlich Teil von Andreas Scheuers neuem Maßnahmenpaket zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Vor dem Klimakabinett hatte der Verkehrsminister vor zwei Tagen aufgezeigt, wie er bis zu 55 Millionen Tonnen CO2 im Verkehrssektor einzusparen gedenkt.
bmwi.de
6 Kommentare