Dänemark: Stärkste Elektro-Fähre der Welt getauft
Die aktuell leistungsstärkste vollelektrische Fähre der Welt steht kurz vor dem Einstieg in den Passagierbetrieb. Das Schiff namens „Ellen“ wird bald zwischen den dänischen Inseln Ærø und Als pendeln – die längste Strecke aller Elektro-Fähren.
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Es gibt nur wenige Rekorde, welche die „Ellen“ nicht bricht: Mit einer Kapazität von 4,3 MWh hat sie das größte derzeit auf einem Schiff installierte Batteriepaket. Mit einer Fahrtstrecke von etwas über 40 Kilometern oder 22 Seemeilen zwischen den dänischen Inseln Ærø und Als fährt sie sieben Mal weiter als jede andere derzeit in Betrieb befindliche Elektro-Fähre. Und es gibt keinen „doppelten Boden“: Sie ist auch die erste elektrische Fähre, die kein Diesel-Notstromaggregat mehr an Bord hat.
Die Fähre ist knapp 60 Meter lang, etwa 13 Meter breit und kann zwischen 13 und 15,5 Knoten schnell fahren. In den Sommermonaten befördert sie bis zu 198 Passagiere, im Winter noch 147. Auf dem offenen Deck können zudem 31 Autos oder fünf Lastwagen transportiert werden. Voraussichtlich Anfang Juli 2019 soll das Schiff einsatzbereit sein.
„Das E-Fähren-Projekt ist ein sehr gutes und konkretes Beispiel dafür, wie eine klimafreundliche Zukunft aussehen kann – eine Fähre, die mit Ökostrom betrieben wird, ohne umweltschädliche Stoffe abzulassen“, sagt Ole Wej Petersen, Bürgermeister von Ærø. „Ich hoffe, die Leute kommen nach Ærø, um ‚Ellen‘ zu erleben und zu sehen, wie der Standard für den Fährverkehr in Zukunft sein kann, nicht nur in Dänemark, sondern auf der ganzen Welt.“
Der Antrieb der „Ellen“ stammt von dem dänischen Konzern Danfoss Editron. Das System besteht aus zwei Antriebsmotoren mit jeweils 750 kW und zwei 250-kW-Manövriertriebwerken. Danfoss hat auch das Energiemanagementsystem des Schiffes sowie die Onshore-Ladestation geliefert. Dem Unternehmen zufolge soll die Fähre in ihrem Betrieb 2.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.
Update 16.08.2019: Inzwischen hat die „Ellen“ auch ihre Jungfernfahrt absolviert. Bei der kommerziellen Fahrt zwischen den Häfen Søby und Fynshav soll es keine Probleme gegeben haben. Anfangs sind die Betreiber jedoch noch vorsichtig und kontrollieren die E-Fähre gründlich. Innerhalb weniger Wochen soll die„Ellen“ dann voll einsatzbereit sein.
passengership.info, maritime-executive.com, e-ferryproject.eu (Projekt), greencarcongress.com, thelocal.dk (beide Update)
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