Toyota stellt Weichen für Elektroautos mit Batterien
Toyota hat angekündigt, eine Reihe von Kooperationen in China einzugehen, um die Entwicklung von Elektroautos zu beschleunigen und die Versorgung mit den wichtigen Batteriezellen sicherzustellen. Zu den neuen Partnern gehört neben CATL auch ein weiterer Batteriehersteller – und auch BYD, Chinas führender Elektroauto-Hersteller.
Aus der Liste der künftigen Partner sticht CATL hinaus. Die Contemporary Amperex Technology Ltd. ist einer der wichtigsten Batterie-Produzenten Chinas. CATL und Toyota wollen nach eigenen Angaben eine Absichtserklärung über eine strategische Partnerschaft unterschreiben. Die Zusammenarbeit soll die Weiterentwicklung der Batteriequalität, die Annahme gemeinsamer Standards sowie das Recycling der Akkus umfassen – und natürlich die Belieferung mit Batteriezellen für die kommenden Elektroautos von Toyota.
Da der Autohersteller die Produktion von Elektrofahrzeugen vorantreiben will, ist die Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit Batterien eine Herausforderung – und mit dem CATL-Deal ist Toyota ein großer Schritt gelungen. Über den Umfang der Lieferung machten die Unternehmen keine Angaben. Bislang bezieht Toyota die Batterien für seine Hybrid-Fahrzeuge von der Tochtergesellschaft Primearth EV Energy, an der Panasonic beteiligt ist. Toyota und Panasonic planen außerdem, bis Ende 2020 ein Joint Venture zur Entwicklung von Festkörper-Batterien zu gründen. Nicht nur das, die Japaner wollen schon zu den Olympischen Spielen im kommenden Jahr einen Feststoff-Akku präsentieren. „Der Fortschritt hat unsere Ziele übertroffen. Wir sind in ein neues Zeitalter eingetreten“, sagte Entwicklungschef Shigeki Terashi am Freitag. Offenbar geht Toyota inzwischen von einem Durchbruch dieser Batterietechnologie aus.
Zurück zu CATL: Mit einem Anteil von rund 16 Prozent hat CATL 2017 die Marktführerschaft für Elektroauto-Batterien übernommen. Die Anreize der chinesischen Regierung für einheimische Autohersteller, Batterien lokaler Hersteller zu verwenden, haben dazu beigetragen, dass CATL so schnell wachsen konnte. Da die internationalen Autobauer ebenfalls gezwungen sind, für ihre in China gebauten Elektroautos Batteriezellen aus chinesischer Produktion zu verwenden, hat das CATL weitere lukrative Aufträge eingebracht. So beziehen auch VW, BMW, Daimler, Volvo, Nissan und Honda Zellen von CATL.
Toyota hatte sich zum Ziel gesetzt, den Absatz von elektrifizierten Fahrzeugen bis 2025 auf 5,5 Millionen Fahrzeuge zu steigern – das Dreifache des Werts von 2018. Davon entfallen 4,5 Millionen auf Hybride und Plug-in-Hybride, der Rest auf Brennstoffzellen-Pkw und rein Batterie-elektrische Autos. Möglich wird das nur, wenn Toyota ausreichend Batterien zur Verfügung hat. Um die Investitionen in die Zukunftstechnologien nicht alleine stemmen zu müssen, ist Toyota in den vergangenen Monaten mehrere Partnerschaften eingegangen. An der neuen Kooperation arbeiten neben CATL auch BYD, Toshiba und der Batteriehersteller GS Yuasa mit.
Zumindest eines der ersten Elektro-Projekte wird kein SUV mit unnötig großem Akku: Am Freitag kündigte Toyota ein, einen ultrakompakten Zweisitzer für Großstädte bauen zu wollen. Der Wagen soll auf eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h begrenzt sein und mit einer Akkuladung 100 Kilometer weit kommen. Der Zweisitzer soll aber wohl nur in Japan auf den Markt kommen.
Dazu sollen neun weitere Elektro-Modelle kommen, sechs davon sollen auf der neuen e-TNGA-Plattform aufbauen. Neben einem Crossover dürfte es auch ein größeres SUV, eine Limousine und einen Van geben, wie „Autocar“ berichtet. In dieser Woche hat Toyota zudem bekannt gegeben, auch mit Subaru an einer Plattform für Elektroautos zu arbeiten.
nikkei.com, autocar.co.uk, global.toyota
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