Renault stellt Diesel-Verkauf in Indien ein und Elektroautos in Aussicht
Renault ist nach Maruti Suzuki der zweite Autohersteller, der ab dem kommenden Jahr den Verkauf von Dieselfahrzeugen in Indien einstellen wird. Hintergrund ist eine schärfere Abgasnorm, vergleichbar mit der Euro-6-Norm in Europa, die zum 1. April 2020 in Indien in Kraft treten wird.
Bei Renault schreitet der Abschied vom Diesel voran. „Wir haben beschlossen, die Entwicklung des Dieselantriebs zu begrenzen, wenn die Euro VII eingeführt wird“, sagte Renault-Chef Thierry Bolloré bei einer Veranstaltung in Indien. Auf die gezielte Nachfrage, ob der Autobauer nach dem Inkrafttreten der lokalen Abgasnorm Bharat VI den Verkauf von Dieselfahrzeugen einstellen werde, antwortete er: „Ich glaube schon.“
Renault setzt in Indien ab diesem Zeitpunkt zunächst auf Benziner und erwägt, ab 2022 Elektroautos vor Ort zu produzieren. „Elektroautos sind Teil des Mittelfristplans für 2022 und das Unternehmen wird sich mit der lokalen Herstellung in Indien befassen“, so der Renault-Chef. Bereits jetzt gibt es Auswirkungen auf die ersten Modelle: Der neue Van Triber, den Bolloré in Indien vorstellte, kommt nur noch mit Benzinmotoren auf den Markt.
Der Marktanteil von Dieselfahrzeugen ist in Indien stetig gesunken, zuletzt auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren. In dem Land wird derzeit offen über eine Antriebswende diskutiert, ein Think Tank der Zentralregierung drängt darauf, ab 2030 nur noch Elektroautos zuzulassen. Bolloré zeigte sich dem Vorschlag gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen, wollte sich aber nicht festlegen, ob 2030 „zu kurzfristig“ sei oder nicht.
economictimes.indiatimes.com, livemint.com
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