Lightyear One: Langstrecken-Solarauto mit 725 Kilometer Reichweite

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Das aus dem Solar-Team der TU Eindhoven hervorgegangene niederländische Startup Lightyear hat heute Morgen offiziell sein Langstrecken-Solarauto Lightyear One vorgestellt. Die Produktion des 149.000 Euro teuren Lightyear One soll 2021 starten.

Das Fahrzeug soll sich vor allem durch seine hohe Effizienz auszeichnen, die laut Lightyear eine WLTP-Reichweite von 725 Kilometern trotz einer relativ kleinen Batterie ermöglicht. Eine Batteriekapazität nennt das Unternehmen noch nicht. Der Normverbrauch des über fünf Meter langen Fünfsitzers soll jedoch bei gerade einmal 8,3 kWh pro 100 Kilometer (83Wh/km) liegen. Mit einer kleinen Batterie wird das Fahrzeug leichter, zudem ist die Karosserie sehr aerodynamisch geformt.

„Hauptziel dieses Autos ist es, dort anzusetzen, wo Elektroautos an ihre Grenzen stoßen“, sagt Lex Hoefsloot, CEO und Mitbegründer von Lightyear. „Die Forschung hat gezeigt, dass Reichweite und fehlende Lademöglichkeiten immer noch die größten Bedenken sind, die es hinsichtlich der Elektromobilität gibt.“

Deshalb bestehen Dach und Motorhaube des Autos aus insgesamt fünf Quadratmeter großen Solarzellen aus Sicherheitsglas. Das soll so stabil sein, dass ein „erwachsener Mann auf ihnen gehen kann, ohne Beulen zu verursachen“. Laut einem Kalkulator auf der Website des Unternehmens sollen die Solarzellen Strom für eine Reichweite von bis zu 33 Kilometern am Tag (im Winter sieben Kilometer) erzeugen können.

Der restliche Strom wird per Schnellladestation oder einfach an der Steckdose geladen. Da die Batterie so klein ist, soll es möglich sein, bis zu 400 Kilometer pro Nacht an einer normalen 230-Volt-Steckdose zu laden. Der Antrieb soll über vier Radnabenmotoren erfolgen, um den Energieverlust zwischen Batterie und Motor so gering wie möglich zu halten. Die Leistung der vier Motoren nennt Lightyear noch nicht, wegen der angepeilten Effizienz dürfte sie jedoch nicht sehr hoch ausfallen. Die Beschleunigung aus dem Stand auf 100 km/h gibt das Unternehmen mit zehn Sekunden an.

Die ersten 100 Fahrzeuge hat Lightyear laut Hoefsloot bereits verkauft – der Vorverkaufspreis liegt mit 119.000 Euro jedoch 30.000 Euro unter dem späteren Preis. „Da neue Technologien hohe Stückkosten beinhalten, müssen wir in einem exklusiven Markt starten“, sagt der Unternehmenschef. „Die nächsten Modelle, die wir entwickeln wollen, werden deutlich weniger kosten.“ In Kombination mit den niedrigen Betriebskosten des Fahrzeugs wolle man „Premiummobilität zu einem niedrigen Kilometerpreis“ bieten. Zudem sollen künftige Modelle über autonome Fahrfunktionen verfügen und auch in (private) Sharing-Flotten eingebunden werden können.

Lightyear wurde 2016 von Absolventen des Solar Team Eindhoven gegründet, das 2013, 2015 und 2017 die Bridgestone World Solar Challenge gewonnen hat.
presseportal.de, lightyear.one

8 Kommentare

zu „Lightyear One: Langstrecken-Solarauto mit 725 Kilometer Reichweite“
Robert
25.06.2019 um 11:27
400x8,3:100 =33,26 kw diese geteilt durch 2,3 kw der Schukosteckdose ist 14,43 entspricht 14,3/4 stunden also sooo lang ist meine Nacht nicht. vielleicht ist die Nach in den Niederlanden länger als in Deutschland. Aber die reichweite wäre schon gut kann man nichts sagen aber erstmal den Realitätstest abwarten. Aber das Auto ist viel zu teuer. P.S. 33km mit den solarzellen das kann der Sion von Sono Motors auch, aber der kostet nur 25,500 Euro
Joa Falken
27.06.2019 um 00:12
"33km mit den solarzellen das kann der Sion von Sono Motors auch," aber die sind auch nicht kriegsentscheidend.Bei gleicher Fläche kann natürlich auch nicht wesentlich mehr Solarstrom erzeugt werden, wahrscheinlich ist es hier sogar weniger, weil laut Photo keine ohnehin ineffektiven Solarzellen in den Türen sind, und auch das Dach ist aerodynamisch geformt und nicht auf maximale Solarnutzfläche. Also: Unter theoretischen Idealbedingungen etwas weniger Solarstrom erzeugt, aber besserer Verbrauchswerte, ergibt ähnliche Reichweite.
Jean-Pierre Philippe
25.06.2019 um 21:31
Es ist auch etwas falsch in den Kommentaren, es wird sogar behauptet, dass er an sonnigen Tagen 12km / h auffüllen könnte= 8h Sonne / Tag = 106km und keine 33km ??????
Boris J.
25.06.2019 um 17:36
33,26 / 3,6kW (16A) und es ist in 9 Stunden geladen.
Peter W
26.06.2019 um 10:00
Ok, Solarzellen und eine gute Effizienz sind sehr sinnvoll. Aber am Ende müssen doch alle mit Wasser kochen. Die Solarzellen werden während der Fahrt eventuell die Klimaanlage versorgen können. Das Fahrzeug sieht ansonsten nach 70er Jahren aus. Ein bischen Jaguar und Citroen
Bartholomäus Steiner
26.06.2019 um 22:53
Bin 25 und das Design und die Form ist genau so wie ich mir ein Auto vorstelle! Hammergeiles Auto. Ich komme rechnerisch auf nen 60 kWh-Akku, das ist eine gute Größe. Und ein kleiner Fehler im Artikel: die 400 km pro Nacht an Schuko sind nicht wegen des „kleinen“ Akkus möglich, sondern wegen des niedrigen Verbrauchs.
Joa Falken
27.06.2019 um 00:06
Chices Konzept. Warum bauen die Massenhersteller nicht mit so einem Design (außer Tesla, die auch ganz ordentlich aussehen)?Wundert mich, wenn viele Leute den Aufpreis für die Manufakturfertigung auf sich nehmen. Bei einem Super-Sportwagen geht da schon mal die Vernunft verloren, aber wer zahlt 50-80.000 € mehr, nur wegen Super-Effizienz? Frage ich mich bei dem Twike 5 übrigens auch, auf niedrigerem Niveau.
Thomas Jevsevar
29.06.2019 um 07:52
Wenn dieses Auto in d. Massenfertigung ginge zum Preis von ca 40-50.000 € wäre es sicher der Renner !!!!!!!!

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