Wasserstoff-Testfeld in Duisburg eröffnet
Am Zentrum für Brennstoffzellentechnik hat die Universität Duisburg-Essen ein einzigartiges Wasserstoff-Testfeld eröffnet. Dort soll am Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur geforscht werden – von der Erzeugung bis hin zur Tankstelle für Brennstoffzellenfahrzeuge.
Mit dem Testfeld können die Wissenschaftler des ZBT an der gesamten Wertschöpfungskette des Wasserstoffs forschen. Sie können mit den von Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen geförderten Anlagen Wasserstoff erzeugen, komprimieren, speichern, kühlen und auch verschiedene Tankvorgänge simulieren.
Damit können sowohl die Einzelkomponenten als auch die gesamte Kette weiterentwickelt werden. Eine Forschungsfrage ist zum Beispiel, mit welchem Druck der Wasserstoff idealerweise an Tankstellen geliefert werden soll – derzeit sind es 200 bar, erst in der Tankstelle wird der Wasserstoff stufenweise weiter komprimiert, bis der Betankungsdruck von 350 oder 700 bar erreicht ist. Steigt die Anzahl der Fahrzeuge und damit auch die Häufigkeit der Tankvorgänge, kann ein anderer Ausgangsdruck die effizientere Lösung sein – je nach dem, ob primär Pkw oder größere Nutzfahrzeuge betankt werden.
Das neue Testfeld in Duisburg umfasst unter anderem drei Elektrolyseure, die nach verschiedenen Verfahren arbeiten. Hier wird unter anderem an der Effizienz geforscht: Ein höherer Druck im Elektrolyseur erfordert zwar mehr Materialeinsatz, kann aber in der Summe günstiger sein, da deutlich weniger Energie für die Kompression aufgewendet werden muss.
Neben solchen Forschungsfragen arbeitet das ZBT auch an einem Wasserstoff-Qualitätslabor. Dort kann die Qualität des Wasserstoffs an Tankstellen getestet werden. Denn Wasserstoff für Brennstoffzellen muss deutlich reiner sein als der Wasserstoff, der in der Industrie eingesetzt wird. Ein vergleichbares Qualitätslabor gibt es nach Angaben der Universität europaweit nicht. So soll unter anderem ein Qualitätsmanagement für Wasserstofftankstellen erarbeitet werden.
Bei der Eröffnung war auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet anwesend. „Wir müssen alle drei Ansätze verfolgen – synthetische Kraftstoffe, Brennstoffzellen und Batterien“, sagte Laschet. „Wasserstoff ist hierbei ein besonders vielseitiger Energieträger, da er zwei wichtige Beiträge leisten kann: Er kann im Auto fossile Kraftstoffe ersetzen, aber auch die Lösung für die große Frage sein, wie wir überschüssige erneuerbare Energien speichern können.“
zbt-duisburg.de
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