Volkswagen startet Elektro-Carsharing WeShare offiziell
In Berlin ist nach dreimonatiger Testphase nun der Startschuss für das Elektroauto-Carsharing WeShare von Volkswagen gefallen. Inzwischen ist auch klar, in welchen beiden Städten WeShare als Nächstes angeboten werden soll.
Ab heute können in Berlin 1.500 e-Golf nach dem Free-Floating-Prinzip gemietet werden. Anfang des kommenden Jahres soll die Flotte um 500 e-Up! ergänzt werden, bevor gegen Mitte 2020 auch die ersten Exemplare des ID.3 zur Miete angeboten werden sollen. Volkswagen sprach bei einer Pressekonferenz in Berlin von einer dreistelligen Zahl an ID.3s, die bei WeShare eingeflottet werden sollen. Das neue Elektro-CarSharing könnte also rechnerisch auf bis zu 3.000 Fahrzeuge anwaschsen.
Zum Start werden die Fahrzeuge für 19 Cent pro Minute angeboten. Ab September werden die Tarife dann in drei Kategorien gestaffelt. Volkswagen spricht hier bislang nur von einem „durchschnittlichen Minutenpreis von 29 Cent“. Die Versicherung ist in der Miete bereits inbegriffen. Dafür berechnet WeShare bei jeder Fahrt pauschal einen Euro.
Das Geschäftsgebiet von WeShare deckt rund 150 Quadratkilometer vom Stadtzentrum bis über den S-Bahn-Ring hinaus ab. Mit dem geplanten Wachstum der Flotte soll aber auch das Gebiet vergrößert werden.
„Mit einem Angebot in dieser Konsequenz und Breite heben wir uns vom Wettbewerb ab“, sagt Christian Senger, Volkswagens neuer Markenvorstand für Digital Car & Services. „Damit sind wir hervorragend aufgestellt, um am expandierenden Carsharing-Markt teilzuhaben.“ Senger hatte zuvor die Baureihe E-Mobilität geführt und in dieser Funktion den Elektrobaukasten MEB auf die Beine gestellt. In seiner neuen Funktion darf er das Ergebnis aus der Anwender-Perspektive weiterentwickeln. Angesprochen auf die bereits große Dichte an Sharing-Angeboten sagte Senger gestern in Berlin: „Carsharing ist unverändert auf Wachstumskurs. Wir kommen genau richtig.“
Geladen werden die WeShare-Elektroautos an öffentlichen Ladesäulen, damit die Autos für eine Miete zugänglich bleiben. Zudem sollen im Rahmen einer Kooperation mit der Schwarz-Gruppe 70 Ladepunkte auf Parkplätzen von Lidl und Kaufland entstehen, an denen die WeShare-Fahrzeuge außerhalb der Öffnungszeiten in der Nacht exklusiv geladen werden können. Am Anfang übernehmen WeShare-Beauftragte das Laden (VW spricht von „unterschiedlichen Partnern für die Reinigung und das Laden“ der Fahrzeuge), später sollen Nutzer mit Anreizen dazu gebracht werden, eigenständig zu laden. Eine Ladekarte liegt hierfür im Handschuhfach. Wie genau der Ladevorgang funktioniert, erklärt VW in diesem Video.
https://www.youtube.com/watch?v=Zp3UWbUkNQU
Im Jahr 2020 ist eine Expansion von WeShare zunächst gemeinsam mit Škoda nach Prag und dann mit VW-Fahrzeugen nach Hamburg geplant. In Prag dürfte der Citigo e iV zum Einsatz kommen. Aus welchen Modellen die Flotte in Hamburg bestehen soll, ist noch nicht bekannt. Zur Flottengröße in den beiden Städten machte Volkswagen auch noch keine Angaben, Senger stellte jedoch klar: „Dort, wo wir hingehen, werden wir kein Nischenanbieter sein, sondern ein sichtbarer Player.“ Lobende Worte fand er für das Tempo, mit welchem das neue Angebot durch die VW-Tochter Urban Mobility International (UMI) aufgegleist wurde: Binnen 12 Monaten sei man auf der Straße gewesen, damit sei man auf dem Niveau von Startups unterwegs. Im Rahmen der Pressekonferenz stellte Christian Senger auch in Aussicht, mit dem CarSharing Geld verdienen zu wollen: „Wir kommen, um zu bleiben“, sagte der Digitalvorstand. Mangelndes Selbstbewusstsein muss er sich also nicht vorwerfen lassen.
volkswagen-newsroom.com, we-share.io
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