Volkswagen: Vorserienproduktion des ID.3 läuft
Die Vorserienproduktion des VW ID.3 ist im Volkswagen-Werk Zwickau erfolgreich angelaufen. Davon ist auch die Konzernsparte Volkswagen Group Components betroffen: Der Hersteller hat nun veröffentlicht, wo die einzelnen Werke der „Komponente“ ihre Teile für den ID.3 herstellen.
Kein Zweifel, der ID.3 und dessen erfolgreiche Produktion sind für Volkswagen extrem wichtig. Eindeutig hat sich der Konzern – und allen voran VW-Chef Herbert Diess – auf die Elektromobilität festgelegt. Einen Patzer können sich die Wolfsburger deshalb nicht erlauben. Wohl auch deshalb fährt VW jetzt bereits die Vorserienproduktion des ID.3 hoch, obwohl die ersten Fahrzeuge erst Mitte 2020 an Kunden ausgeliefert werden sollen.
Für Thomas Schmall, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Group Components, ist der Druck hoch: „Für uns ist die Mitverantwortung für den erfolgreichen Anlauf des ID.3 Verpflichtung und Ansporn zugleich“, gibt Schmall pflichtbewusst zu Protokoll. „Wir bauen unsere Werke konsequent für die neuen Elektromobilen Produkte um. Dabei spezialisieren wir einzelne Standorte und nutzen gleichzeitig die Synergien der Verbundfertigung in der Konzern Komponente.“
Wie VW die konzerninterne Teilefertigung für den ID.3 aufteilt, wurde jetzt bekannt gegeben: Kassel fertigt die E-Antriebe für alle MEB-Fahrzeuge für Europa und Nordamerika. Die Produktion der Vorserienantriebe ist bereits erfolgreich angelaufen, künftig werden bis zu 500.000 Einheiten pro Jahr das Werk verlassen. Kassel kooperiert dabei eng mit der chinesischen Fabrik Tianjin, wo parallel der E-Antrieb für den chinesischen Markt produziert wird. Gemeinsam werden die beiden Werke laut VW ab 2023 pro Jahr bis zu 1,4 Millionen E-Antriebe produzieren.
Dabei nutzen die Werker in Kassel Bauteile aus anderen VW-Werken. Rotor und Stator, beides wichtige Motorenbauteile, werden in Salzgitter hergestellt – bis zu 2.000 Einheiten am Tag. Das Motorengehäuse wird in Hannover gegossen, das Getriebegehäuse im polnischen Poznań. In Kassel werden diese Teile mit einem lokal hergestellten Zwischengehäuse zu dem fertigen E-Antrieb zusammengesetzt. Neben der Maschine werden in Kassel zudem tragende Bau- und Karosserieteile für den ID.3 gefertigt: Teile des ultrafesten Rahmens für den Batteriekasten, Dämpferaufnahmen, Querträger und der Tunnel.
In Braunschweig produziert VW derweil die Batterie und die meisten Fahrwerksteile. Dort werden die Zellen zu einem Batteriesystem zusammengefügt und mit einigen Zulieferer-Teilen, der für den Betrieb notwendigen Hard- und Software im Batteriegehäuse verbaut. Die ID.3-Exemplare der Vorserie werden aber noch mit Batterien aus einer kleineren Fertigung bestückt: Die neun Fußballfelder große Halle, in der die Akku-Serienfertigung stattfinden soll, wird erst im vierten Quartal 2019 eröffnet.
Beim Fahrwerk und dem mechanischen Teil des Antriebs kommen die meisten Komponenten ebenfalls aus Braunschweig: Etwa Vorder- und Hinterachse, Bremsen, Federbeine, das Lenksystem, Hilfsrahmen, Achsdämpfer und mehr. Lediglich die Antriebsgelenkwellen werden aus dem nahen Wolfsburg zugeliefert.
volkswagen-newsroom.com
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