Siemens will Wasserstoffzentrum in Görlitz errichten

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Vor zwei Jahren stand das Siemens-Werk in Görlitz vor dem Aus. Jetzt haben Siemens, der Freistaat Sachsen und die Fraunhofer-Gesellschaft eine Absichtserklärung unterzeichnet, um den Standort langfristig zu stärken und den Strukturwandel in der Lausitz zu unterstützen.

Dabei sollen auf dem Siemens-Werksgelände in Görlitz nicht nur ein Innovationscampus und „Start-Up-Accelerator“ entstehen, sondern auch ein Labor für Wasserstoffforschung. Görlitz soll damit langfristig zu einem Kompetenzzentrum für Wasserstofftechnologien entwickelt werden. Im November 2017 hatte Siemens noch angekündigt, das Dampfturbinen-Werk schließen zu wollen. Nach Protesten lenkte der Dax-Konzern ein und versprach ein Konzept für die Zukunft, was jetzt der Wasserstoff werden soll.

Siemens will gemeinsam mit der Fraunhofer-Gesellschaft ein Labor für die Wasserstoff-Forschung errichten, wo in den kommenden fünf Jahren rund 100 Arbeitsplätze entstehen sollen. Die Investition beläuft sich auf 30 Millionen Euro. „Mit diesem Zukunftspakt lösen wir unser Versprechen ein, den Strukturwandel der Lausitz aktiv mitzugestalten“, sagte Siemens-Chef Joe Kaeser.

Mit der Wasserstoff-Forschung verfolgt das Unternehmen zwei Ziele: Zum einen sollen die Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Wasserstoff untersucht werden. Des Weiteren soll in Görlitz im Bereich „dekarbonisierte Industrieprozesse“ geforscht werden: Dabei werden die Siemens-Forscher untersuchen, wie Wasserstofftechnologien den CO2-Ausstoß in energieintensiven Industrien verringern können.

Zudem sollen auf dem Werksgelände Flächen entstehen, auf denen sich Technologieunternehmen ansiedeln und austauschen sollen – der angesprochene Innovationscampus. Im Umfeld dieser Technologiefirmen sollen sich auch Jungunternehmen entwickeln können, hofft der Freistaat. „Der Aufbau eines Innovationscampus und der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für klimafreundliche und digitale Industrieprozesse schafft neue hochqualifizierte Arbeitsplätze“, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer.

Siemens will den Standort in der Lausitz bis 2025 zu einer CO2-neutralen Fabrik umbauen. Dazu soll etwa die Prozesswärme für den Betrieb der Dampfturbinenprüfstände nachhaltig erzeugt und der Energieverbrauch insgesamt reduziert werden.
spiegel.de, siemens.com

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