Konsortium plant offenbar Rohstoff-Fabrik in Indonesien

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Ein internationales Konsortium namhafter eMobility-Player will auf der indonesischen Insel Sulawesi eine Rohstofffabrik für Lithium-Ionen-Batterien errichten. Konkret geht es offenbar um Nickel und Kobalt. An dem Konsortium sollen Tesla, CATL, LG Chem, Daimler und Volkswagen beteiligt sein. Die deutschen Autobauer dementieren.

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Das geht aus einem Bericht von „Antara News“, der offiziellen Nachrichtenagentur der indonesischen Regierung, sowie weiteren Medienberichten hervor. Die Gesamtinvestition in die Fabrik wird auf vier Milliarden Dollar geschätzt. Der zuständige Minister Luhut Pandjaitan bestätigte die Informationen.

Unklar ist noch das genaue Engagement der deutschen Autobauer. Von Volkswagen hieß es auf Anfrage von electrive.net, der Konzern prüfe „kontinuierlich wie die Rohstoffversorgung und die Nachhaltigkeit seiner Lieferkette“ optimiert werden kann.„Dafür bewerten wir verschiedene Szenarien und Projekte“, sagte eine Sprecherin. „Ein Entscheidung gibt es zum aktuellen Zeitpunkt nicht.“

An dem Standort Morowali ist die Stimmung gegenüber der geplanten Fabrik offenbar negativ – viele Indonesier fürchten einen zu starken Einfluss von China in der Region. Auch wenn der Minister dem Bericht zufolge zu beschwichtigen versucht, eine Lösung scheint noch nicht in Sicht.

Da ein derartiges Bergbauwerk in der Erschließung komplex ist, wird von etwa drei Jahren Bauzeit ausgegangen. Pandjaitan stellte den Unternehmen Förderungen in Aussicht. Laut „Antara News“ sagte der Minister, dass der indonesische Präsident Joko Widodo „in den nächsten Tagen“ eine entsprechende Präsidialverordnung unterzeichnen könnte. Danach könnten die Unternehmen auf Anreize wie Steuersenkungen oder die Befreiung von Einfuhrzöllen zurückgreifen.

Nach Angaben des Portals „mining.com“ verfügt Indonesien über große „Nickel- und Kobaltreserven für Lithiumbatteriekathoden“. Mit dem neuen Bergwerk könnten sich die Auto- und Batteriekonzerne unabhängiger von dem teils umstrittenen Kobalt aus dem Kongo machen.

Update 29.07.2019: Inzwischen hat auch Daimler auf die Anfrage von electrive.net reagiert – auch die Stuttgarter dementieren ihre angebliche Beteiligung an dem Konsortium. Man überprüfe „kontinuierlich die Rahmenbedingungen für zusätzliche Fertigungsstandorte“, so eine Sprecherin. Aber: „Aktuell ist keine Ausweitung unseres Engagements in Indonesien geplant.“
antaranews.com (Indonesisch), insideevs.com, teslarati.com, mining.com

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