EFA-S zeigt vollelektrische Tunnelbaumaschine
ElektroFahrzeuge Stuttgart (EFA-S) hat im Rahmen eines internationalen Kooperationsprojektes eine zwölf Tonnen schwere Tunnelbaumaschine komplett auf Elektroantrieb umgestellt. Auch unter Tage wird die Maschine nur mit Strom betrieben.
Die Betonspritzmaschine fährt Batterie-elektrisch zu ihrem Einsatzort. Für den Spritzbetrieb im Tunnel wird auf eine externe Starkstrom-Versorgung umgestellt und dabei gleichzeitig die Fahrbatterie geladen. Die Geschwindigkeit ist auf 25 km/h begrenzt, dafür kann das tonnenschwere Spezialfahrzeug auch bei einer Steigung von 30 Prozent anfahren. Die Reichweite liegt laut Herstellerangaben bei 30 Kilometern.
Das Basisfahrzeug stammt von dem spanischen Bergbauspezialisten Partindus, der Spritzroboter von der schweizerischen zur Sika Group gehörenden Aliva. EFA-S hat in das allradgelenkte Fahrzeug zwei Synchronmotoren für den Antrieb und einen dritten Elektromotor für den Spritzroboter eingebaut. „Elektrofahrzeuge können ihre Stärken im Berg- und Tunnelbau besonders zur Geltung bringen“, sagt Bastian Beutel, Geschäftsführer von EFA-S. „Sie haben hier nicht nur den Vorteil, dass sie klimafreundlicher und leiser sind, sondern sie können auch die Baukosten senken und den Bau beschleunigen. Denn je weniger Abgase in Tunneln oder Minen entstehen, desto geringer kann der für die Be- und Entlüftung notwendige Aufwand ausfallen.“
Neben der Betonspritzmaschine für den Tunnelbau hat EFA-S in diesem Jahr bereits den nach eigenen Angaben weltweit ersten E-Steiger entwickelt. Das Fahrzeug auf Basis eines Mercedes-Benz Sprinter hat nicht nur einen Elektroantrieb für die Fahrt, sondern betreibt auch die sonst hydraulische Hubarbeitsbühne mit dem Strom aus derselben Batterie. Damit stößt das Fahrzeug beim Arbeitseinsatz keine Abgase aus und ist viel leiser als Arbeitsbühnen mit Dieselaggregat. Das erleichtert den Einsatz in Hallen und in Nachtstunden. Das erste Modell des Ampero TBR 250 E wurde an die Düsseldorfer Firma Gerken Arbeitsbühnen verkauft, die das Fahrzeug mit 24,5 Metern Arbeitshöhe seit Juni vermietet.
Weitere Fahrzeugbestellungen liegen vor und befinden sich im Aufbau bei der Firma Orten Electrotrucks, die von EFA-S entwickelte Elektro-Antriebe in Lizenz herstellt. Ein wichtiger Vorteil des TBR 250: Da er auf einem Sprinter basiert, können auch Bestandsfahrzeuge auf den E-Antrieb umgerüstet werden. „Damit können viele Modelle, deren Einsatzfähigkeit aufgrund der Dieselproblematik in Frage steht, garantiert noch viele Jahre eingesetzt werden“, sagt Beutel.
Quelle: Info per E-Mail
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