Audi plant offenbar einen vollelektrischen R8-Nachfolger
Audi plant angeblich einen vollelektrischen Nachfolger für seinen Sportwagen R8 und will hierfür mit Rimac kooperieren. Laut einem britischen Medienbericht soll es bereits einen Namen, ein Werk und auch ein angepeiltes Start-Datum geben.
Wie Georg Kacher im „Car Magazine“ unter Berufung auf Insider aus Ingolstadt berichtet, wird der elektrische R8-Nachfolger RS e-tron heißen und ab 2023 oder 2024 in den Böllinger Höfen montiert. In der Manufaktur nahe des Werks in Neckarsulm wird bereits der aktuelle Verbrenner-R8 produziert. Es wäre aber nicht das erste Elektroauto am Standort: Derzeit wird die Fertigung für den e-tron GT umgebaut, der dort ab Ende 2020 montiert werden soll.
Auch erste Eckdaten des geplanten RS e-tron mit Rimac-Technik sind bereits durchgesickert: Geplant sind demnach vier E-Motoren, die zusammen rund 700 kW Leistung liefern sollen, und ein 95-kWh-Akku mit Feststoffzellen. Der Antrieb, der von den Kroaten zugeliefert werden soll, kann den Wagen in 2,5 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. Wird der Antrieb weniger gefordert, soll eine Reichweite von 480 Kilometern (im Original 300 Meilen) möglich sein. Zudem soll der Quellenlage zufolge in Ingolstadt auch das kabellose Laden im RS e-tron umgesetzt werden.
Die technischen Eckdaten – inklusive der Feststoffzellen – erinnern stark an die Designstudie PB18 e-tron, die Audi im vergangenen August anlässlich der Pebble Beach Automotive Week in Monterey (Kalifornien) gezeigt hatte. Für die Umsetzung war bereits damals die Tochter Audi Sport verantwortlich. Laut den im „Car Magazine“ veröffentlichten Computer-Skizzen wird der RS e-tron nicht nur das technische Konzept, sondern auch einige Design-Elemente des PB18 e-tron übernehmen. Zwei Dinge werden es aber wohl nicht in das Serienmodell schaffen: Das Sportback-artige Heck der Studie und der zur Fahrzeugmitte verschiebbare Fahrersitz.
Auch einen Preis will Kacher schon erfahren haben: Der elektrische Sportwagen soll „knapp unter“ 200.000 Euro kosten. Gegenüber dem Magazin sagte Entwicklungsvorstand Hans-Joachim Rothenspieler: „Audi Sport muss Elektromobilität haben, und unsere Markenikonen müssen elektrisch werden. Wir diskutieren über die Sportwagen und die RS-Fahrzeuge – sie brauchen einen Wandel in Richtung E-Mobilität.“
Rimac ist eine Manufaktur für vollelektrische Sportwagen aus Kroatien. Auf dem Genfer Autosalon 2018 hatte Firmengründer und -chef Mate Rimac mit dem „C_Two“ einen Sportwagen mit 1.408 kW Leistung und 412 km/h Höchstgeschwindigkeit vorgestellt. Neben den eigenen Sportwagen entwickelt das Unternehmen elektrische Hochleistungsantriebe und Batteriesysteme. Offenbar ein attraktives Geschäftsfeld: 2018 hatte Porsche zehn Prozent an Rimac übernommen. Auch der Antrieb des Pininfarina Battista stammt von Rimac.
carmagazine.co.uk
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