EDAG entwickelt skalierbare Elektro-Plattform

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Der Entwicklungsdienstleister EDAG hat eine skalierbare Bodengruppe für Elektrofahrzeuge entwickelt. Die „Scalebase“ ermöglicht es laut EDAG, die Bodengruppe für nahezu alle E-Autos der Mittel- und Oberklasse flexibel zu skalieren. Ein erster Kunde ist bereits gefunden.

Bei der „Scalebase“ ist lediglich der Abstand zwischen Vorderrad und Fersenpunkt des E-Fahrzeugs (jener Punkt also, an dem die Ferse des Fahrers den Boden des Innenraums berührt) fest definiert. Alle anderen Längenmaße sowie die Breite können variabel gestaltet werden. Da die Plattform auch für lokale Anforderungen, die Fabrikplanung oder die allgemeine Konzeption des Fahrzeugs angepasst werden kann, soll ein Hersteller „mindestens drei bis vier Monate Entwicklungszeit und signifikant Budget einsparen“ können.

„Wenn man bedenkt, wie schnell sich die Technologie elektrisch angetriebener Fahrzeuge weiterentwickelt und unter welchem Zeit- beziehungsweise Kostendruck insbesondere Startup-OEMs stehen, bieten wir einen wertvollen Zeitvorsprung“, sagt Martin Hillebrecht, Leiter der EDAG Competence Center. Als Zielgruppe nennt der Dienstleister sowohl etablierte Hersteller als auch Newcomer.

In die Bodengruppe, die vor allem auf Stahlprofile setzt, werden die Elektroantriebe und Batteriesysteme integriert. Das soll für unterschiedliche Leistungsstufen und Batteriemodule möglich sein. Wichtig war während der Entwicklung, dass die späteren Fahrzeuge international eingesetzt werden können, also für eine Vielzahl an aktuellen und künftigen Crash-Anforderungen ausgelegt sein müssen. Mit dieser Flexibilität erlaubt die Plattform einem Hersteller, zum Beispiel für Europa und Asien unterschiedliche Autos zu entwickeln, die dem jeweiligen Kundenwunsch besser entsprechen – die technische Komplexität soll dabei aber gering bleiben.

Ein erster, nicht genannter Kunde soll sich bereits für die EDAG-Bodengruppe entschieden haben. „Direkt nach der Konzeptphase wurde mit einer Fahrzeug-Entwicklung für einen neuen Hersteller begonnen“, sagt Michael Schäfer, technischer Projektleiter. Möglich, dass es sich dabei entweder um das EDAG-Projekt in Polen oder jenes in Vietnam handelt.
edag.de, automobil-industrie.vogel.de

3 Kommentare

zu „EDAG entwickelt skalierbare Elektro-Plattform“
Heinz
12.08.2019 um 15:12
So eine Plattform ist mit der Batterie- und Antriebstechnik noch so ziemlich das Einzige, mit dem sich ein OEM differenzieren kann. Deshalb bin ich mir nicht sicher, wie viel Erfolg Edag bei "klassischen" Herstellern damit haben wird. Bei Start-ups kann ich mir das vorstellen.Nehmen wir mal an, Daimler kauft weiter alle E-Antriebe von ZF und die Zellen ohnehin zu und baut das dann noch in eine Edag-Plattform ein. Der Betriebsrat freut sich...
ElektrowozPL
12.08.2019 um 17:26
Der erste Kunde ist wahrscheinlich ElectroMobility Poland? - http://bit.ly/2KHStmY
Hulles
13.08.2019 um 09:45
In der Architekturfindung bzw. Konzeptphase 3-4 Monate Zeit einzusparen ist nicht alles. Die Weiterentwicklung zu einem produzierbaren Fahrzeug dürfte min. 95% des Aufwands betragen. Lohnen würde sich das nur bei einer Plattform-übergreifenden Anwendung wg. Gleichteilen. Die großen OEMs werden das nicht machen/ bezahlen, sondern eher kopieren. Unerfahrene Startups bräuchten trotzdem externe Hilfe, um zu einem Auto auf vier Rädern zu kommen. Aber da würde für EDAG gleich noch ein weit größeres Geschäft winken ...

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