Ford: Werden Elektroautos auch bei Rivian montiert?

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Ford wird nach seiner 500 Millionen Dollar schweren Investition in das Elektroauto-Startup Rivian nicht nur dessen Plattform für ein künftiges E-Fahrzeug nutzen, sondern dies wahrscheinlich auch von Rivian montieren lassen. Das deutete Fords CEO Jim Hackett in einem Interview an.

Rivians Fabrik in Illinois erfülle „viele unserer Kriterien“, sagte Hackett gegenüber „MotorTrend“. Insgesamt verfolge Ford drei verschiedene Wege bei den Elektroautos: Eine eigens entwickelte E-Architektur, in Europa wird teilweise der MEB von Volkswagen genutzt und dann eben die Partnerschaft mit Rivian.

Wir erinnern uns: Das US-Startup hatte im vergangenen Jahr viele Branchenexperten überrascht, als es auf der LA Auto Show seinen vollelektrischen Pickup R1T mit beeindruckenden Leistungsdaten vorgestellt hatte. Nur einen Tag später zeigte Rivian mit dem R1S ein entsprechendes E-SUV. Beide Modelle sollen Ende 2020 zu Preisen ab 69.000 Dollar (Pickup) bzw. 72.500 Dollar (SUV) in Serie gehen.

Das Konzept der Rivian-Plattform und deren Business Case haben Hackett offenbar nachhaltig beeindruckt. „Sie bringen uns alle verschiedene Dinge bei, und die Rationalisierung der Plattform kann Jahre später erfolgen“, sagte der Ford-Chef jetzt in dem Interview. „Rivian ist eine ganz besondere Sache, die uns lehrt, nicht nur den Antriebsstrang, sondern auch die Architektur, mit der die ECUs (elektronische Steuereinheit) und andere Dinge verbunden sind, zusammenzuführen.“

Auf das von Rivian entwickelte Skateboard will Ford seine eigene Karosserie aufbauen – und dabei wohl nicht dem Vorbild des R1T folgen. „Sie sollten nicht davon ausgehen, dass es sich um einen Pick-up handelt“, sagte Hackett. Ein SUV ist also sehr wahrscheinlich. Selbiges gilt auch für die Fertigung der Wagen bei dem Partner: „Es wäre kontraproduktiv für uns, hier zu versuchen, das zu erreichen, wozu sie von Anfang an in der Lage sind.“

Ford arbeitet bereits länger an einem eigenen Elektromodell für die F-Serie, einen offiziellen Zeitplan für dieses Modell gibt es aber nicht. Entsprechende Fotos und Videos eines Mulettos auf Basis eines F-150 sind bereits im Internet zu finden. Zunächst wird der F-150 allerdings einen Hybridantrieb erhalten. Geplant ist zudem ein vollelektrisches SUV im Mustang-Design – das dann aber auf der eigenen E-Plattform.
motortrend.com

3 Kommentare

zu „Ford: Werden Elektroautos auch bei Rivian montiert?“
Andreas
15.08.2019 um 12:06
Erstaunlich ehrlich von Jim Hackett, dass er zugibt, dass Ford hier von dem kleine Start-Up einiges lernen kann. Anscheinend hatte die Managementriege in der Vergangenheit sämtliche Innvationsfähigkeit aus Ford herausausgespart.
R.M.
15.08.2019 um 20:18
Schön das Ford sich da Unterstützung holt. Unverständlich das es WIEDER ein SUV sein soll. Wieso Ford nicht seine Erfolgsmodelle Fiesta, Focus und Transit weiterführt und elektrisiert bleibt mir ein Rätsel. Statt dessen unvernünftige und deplazierte SUVs....
Stefan
16.08.2019 um 12:40
Ganz einfach: Weil das Unternehmen Fahrzeuge nicht nach dem Kriterium „was ist vernünftig“ plant sondern danach was die internationalen Märkte wollen und wo sich die größten Margen realisieren lassen. Und das sind nunmal insbesondere in USA und China SUVs. Kann man schlecht finden, zeigt aber wieder einmal dass Deutschland nicht der Leitmarkt für den Rest der Welt ist. Der SUV Trend wird dann abreißen, wenn Kunden sie nicht mehr kaufen. Und eine Trendwende in dieser Hinsicht ist eben auf absehbare Zeit unwahrscheinlich.

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