Neuer Ladetarif für öffentliche Säulen in Berlin

berlin-ladestation-charging-station-nissan-leaf-40-kwh-daniel-boennighausen-min

An Berlins öffentlichen Ladesäulen für Elektroautos gilt ab sofort ein neuer Tarif. Die bisherige „Session Fee“ wird durch einen rein nach Kilowattstunden abgerechneten Tarif ersetzt. Die Preise für den Endkunden können aber immer noch unterschiedlich hoch sein.

Das neue Tarifmodell betrifft alle be-emobil Ladesäulen, die Allego betreibt. Das Unternehmen stellt die rund 290 Ladesäulen (mit 540 Ladepunkten) im Auftrag des Landes gerade eichrechtskonform um.

Der neue Tarif (0,39 €/kWh an AC-Ladesäulen bzw. 0,59 €/kWh an DC-Ladesäulen) regelt zunächst nur, zu welchem Preis die Mobilitätsdienstleister den Zugang zur Ladeinfrastruktur erhalten – die Preise für die Endkunden, die mit den Service-Providern Verträge abschließen, können davon differieren. Die neuen Tarife gelten für die an dem Berliner Modell beteiligten Mobility-Service-Provider (MSP) NewMotion, PlugSurfing, Ladenetz, ChargeNow, EnBW und Maingau Energie.

Ein Beispiel: Hält Maingau Energie an seinem derzeitigen Preismodell fest, könnte der Anbieter in Berlin künftig mit jeder geladenen Kilowattstunde Verlust machen. Im aktuellen Tarif verlangt der Energieversorger (für Nicht-Stromkunden) 35 Cent je kWh – also vier Cent unter dem festgelegten Berliner Tarif.

In der Mitteilung ist ausdrücklich nur von den Allego-Ladesäulen die Rede. Was mit den 89 Standorten von Innogy passiert, ist noch offen. Nach Informationen von electrive.net hat sich das Unternehmen aus NRW mit dem Berliner Senat geeinigt und rüstet seine Ladesäulen derzeit auf das Berliner Modell um. Es liegt also nahe, dass dort künftig eine ähnliche Preisstruktur gelten wird. Bereits heute liegt dort der Preis über die App „eCharge+“ und über das innogy Direct Payment bei 39 Cent je kWh.
berlin.de

8 Kommentare

zu „Neuer Ladetarif für öffentliche Säulen in Berlin“
Thomas Wagner
17.08.2019 um 21:15
Förderung der Elektromobilität stelle ich mir anders vor ! Ich finde, dass Preise die über den normlen Haushaltstromtarifen liegen nicht gerechtfertigt sind !! Seit in meiner Stadt die Stadtwerke die Ladesäulen auf ähnliche Preise umgestellt haben, werden die vier innerörtlichen Ladesäulen kaum noch genutzt :-(
Northbuddy
21.08.2019 um 09:20
Man sollte natürlich nicht vergessen, das man zuhause zumeist in Wallbox etc. investiert hat (sofern man nicht über Schuko lädt). Wenn man 1.000€ für die Installation umlegt, dann muss man bei 0,25€/kwh Hausstrom über 7.000kwh laden bzw. ca. 40.000km fahren, bevor man günstiger als an der öffentlichen Säule wird.Ladekosten sind eben nicht nur Strom, sondern auch Installation und Wartung. Defekte (technisch, Vandalismus) Säulen nützen nämlich gar nichts.Aber zu groß sollte der Abstand zum Hausstrom auch nicht sein - auch nicht bei DC.
autarc
18.08.2019 um 07:24
Das heißt, 100km kosten mich in Berlin 7,80 € , das gleiche Auto gibts auch als Diesel, da kosten 100 km nur 6,48 €, heißt, Handwerker bleibe beim DieselDer Strom ( Erzeugung + Vertrieb ) kostet 2019 im Schnitt 13,50 Ct / kWh. Mit dem Rest ( 25,5 Ct ), subventioniere ich da etwa noch den Diesel ?autarc
Thomas
19.08.2019 um 00:47
Warum eigentlich nicht gleich 1,00 Euro AC und 2,00 Euro DC die kWh?? Da gibt man sich wirklich alle Mühe, die Elektromobilität zu verhindern. Ich bin mal gespannt, wie die deutschen Autohersteller kommendes Jahr ihre teuren E-Boliden loswerden wollen, wenn Laden dann teurer ist als Tanken.Aber bestimmt lässt man sich da wieder eine Subvention für die deutschen Hersteller einfallen. Bei Kohle und Diesel ist das ja auch Usus. :/Als Steuerzahler erwarte ich vom Staat, dass er fördert was uns weiterbringt und verteuert was uns schadet. Höchste Zeit die Verteilung der Subventionen zu überdenken.
J. Nagel
19.08.2019 um 07:43
Die derzeitigen Preise an den Schnellladesäulen möchte ich als Wucher bezeichnen. Nachdem ich an der A 9 0,65€ für die Kilowattstunde bezahlen muss, hätte ich meinen Diesel lieber behalten sollen.
Frank
19.08.2019 um 08:15
Bei den 39, bzw. 59 Cent handelt es sich quasi um die Nutzungsgebühr, auf die der Energiepreis on top kommt. Dafür, dass die Ladeinfrastruktur einschließlich deren Beschaffung, Wartung, Reparaturen, Reinigung und Betrieb finanziert wird. Darüber hinaus ist auch ein Backend zur Zugangsautentifizierung und Abrechnungsdatenerfassung und Bereitstellung für die Stromvertriebe zu betrieben. Mal abgesehen von technischen Nachrüsrungen im Zuge von Eichrechtsanpassungen (z.B. DC Messung oder Transparenzsoftware zur Abrechnungsprüfung) . Demnächst kommen noch duie Begehrlichkeiten der Autohersteller auf die Infrastrukturberteiber zu (DIN 15118 zur Fahrzeugkommunikation). Da macht es heute schon keinen Spaß, Ladesäulenzu betreiben. Mit dem Aufbau von Hochleitsungsladern mit flüssiggekühlten Kabeln und unterschiedlichen Betriebshochspannungen von 500V oder 1000V wird die Infrastruktur noch teurer und die Nutzungsgebühr noch teurer ...da ist der Energiepreisanteil das geringste "Übel". Und wer hat gesagt, dass E-Mobilität günstig ist?
Thomas
20.08.2019 um 17:50
@Frank: Ja es hat tatsächlich keiner gesagt, dass E-Mobilität günstig bleiben wird. ABER: Bei der E-Mobilität entwickelt sich gerade eine höchst unsoziale zwei-Klassen-Gesellschaft. Ich habe zum Beispiel ein Haus mit einer PV und zahle für meinen Strom irgendwas um die 0,10 Euro wenn man es überschlägt. Ein Kollege wohnt in der Stadt im 3. OG links. Er ist auf öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen und unterliegt der willkürlich erscheinenden Preisstruktur der Anbieter. Er zahlt schon heute das 4-FACHE (!) für den selben Strom. Tendenz - wie Sie richtig schrieben - steigend.Eine solche Ungerechtigkeit kann nicht sein! Beim Verbrenner war das noch anders, da keiner Diesel/Benzin selbst herstellt. Beim Strom ist das anders.Eine Lösung könnte aus meiner Sicht eine staatlich betriebene Ladeinfrastruktur mit festen (angemessenen) Preisen sein. Die aufgewandten Steuer-Milliarden kommen dann auch allen Bürgern gleichermaßen zu Gute. Aber beim Thema sozialer Gerechtigkeit gibt es in Deutschland zur Zeit deutlich Luft nach oben wie mir scheint. Daher bleibt der Vorschlag wohl eine Utopie.
Jennss
26.11.2019 um 08:34
Am besten Allego konsequent meiden. Hier stehen in Hamburg manchmal DC-Säulen mit 27 Ct. und die von Allego mit 59 Ct. nah beieinander. Muss man echt aufpassen. Wenn man da noch fleißig lädt, senken die ihre Preise nicht. Ärgerlich nur, dass Allego bei DC schon eine recht gute Verbreitung hat. Pauschalen Ladepreis finde ich jedoch auch doof. Das lohnt sich nur für wenige Leute. Es sollte mehr Autos mit 22 kW AC geben.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch