Tesla will LG-Chem-Batterien für China-Produktion

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Tesla befindet sich Medienberichten zufolge in fortgeschrittenen Gesprächen über den Kauf von Batteriezellen. Zunächst beschränke sich dieses Engagement auf die in der Gigafactory 3 in der Nähe von Shanghai produzierten Fahrzeuge. Möglich ist wohl auch eine Ausweitung auf das Model Y.

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Das berichten unter anderem die Nachrichtenagenturen Bloomberg und Reuters unter Berufung auf informierte Kreise. Für Tesla wäre das ein großer Schritt, denn bislang arbeitet das kalifornische Unternehmen ausschließlich mit Panasonic zusammen.

Reuters zitiert eine Quelle, wonach LG Chem bereits zugestimmt habe, Batterien für das chinesische Werk von Tesla zu liefern. Die Quelle erläuterte aber keine Details. Tesla hat nach nur sieben Monaten Bauzeit in dieser Woche die Abnahmegenehmigung der lokalen Behörden für die Gigafactory 3 erhalten, noch in diesem Jahr soll dort die lokale Fertigung des Model 3 anlaufen.

Dem Bericht zufolge baut LG Chem unter anderem sein Batteriewerk in Nanjing um, um „einen anderen Typ von Autobatterie“ herzustellen. Das wäre für einen Tesla-Deal notwendig, denn LG Chem produziert derzeit vorrangig flache Pouch-Zellen, während Tesla ausschließlich Rundzellen verwendet. Die sogenannten 2170-Zellen (21 Millimeter Durchmesser, 70 Millimeter lang) werden aktuell nur im Model 3 und später auch im Model Y verbaut.

Das Model Y soll in der Gigafactory 3 und im kalifornischen Stammwerk Fremont gebaut werden. Eine Belieferung mit 2170-Zellen von LG Chem nach Kalifornien wäre mit einem größeren Aufwand verbunden, scheint aber angesichts der in den Berichten genannten Quellen nicht unmöglich.

Um den China-Produktionsstart nicht zu gefährden, könnte Tesla laut einer der Quellen wohl anfangs noch auf Panasonic-Zellen zurückgreifen, diese aber später durch lokal gefertigte Rundzellen ersetzen. Neben LG Chem wird dabei auch immer wieder der Name CATL in Verbindung mit Tesla genannt. Das chinesische Unternehmen hat zwar schnell Marktanteile bei Automotive-Batteriezellen gewonnen, aber ebenso wie LG Chem kaum Erfahrungen mit Rundzellen.

Gegenüber Reuters hat Tesla nicht auf eine Bitte um Stellungnahme geantwortet, LG Chem und CATL wollten die Informationen derweil nicht kommentieren.

Der Schritt eines weiteren Batterielieferanten würde aber zu den Äußerungen von Elon Musk passen, der eine Diversifizierung der Bezugsquellen angekündigt hatte. Zudem gab es immer wieder Gerüchte um eine eigene Batteriezellen-Produktion, die Musk bei der Telefonkonferenz zur Bekanntgabe der jüngsten Quartalszahlen selbst befeuerte. Weitere Details soll es bei einem „Battery Day“ in diesem Herbst geben. Trotz der eigenen Batterie-Forschung mit dem Team um Jeff Dahn kann eine weitere Kooperation neben Panasonic sicher nicht schaden, um die Versorgungsicherheit weiterer Werke auf anderen Kontinenten zu garantieren.

Update 24.09.2019: Die seit August kursierenden Gerüchte um einen Batteriezellen-Deal zwischen Tesla und LG Chem in China verdichten sich: Laut einem Bericht des koreanischen Portals „The Elec“ hat LG Chem in seinem Werk im chinesischen Nanjing mit der Produktion von Batteriezellen für die von Tesla in der Gigafactory 3 in der Nähe von Shanghai produzierten Model 3 begonnen. Es handele sich um 21700er-Zellen, also dasselbe Format, auf das Tesla auch bei den Panasonic-Zellen für das Model 3 setzt. LG verwendet in seinen Zellen für Tesla  die NCM-811-Chemie, also 80 Prozent Nickel und je 10 Prozent Kobalt sowie Mangan. Auf Wunsch von Tesla bereitet LG Chem dem Bericht zufolge nun eine Erweiterung seiner Fertigungslinien in seinem Batteriewerk Nanjing vor.
bloomberg.com (Paywall), reuters.com, nasdaq.com, thelec.kr (Update)

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