Tesla erhöht in China wohl bald die Preise

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Tesla wird laut einem Medienbericht ab Freitag dieser Woche seine Preise in China erhöhen, etwas früher als ursprünglich geplant. Dabei geht es wohl vor allem um Importfahrzeuge aus den USA. Aber auch die Gigafactory 3 wäre betroffen.

Der Elektroauto-Hersteller erwägt laut Reuters unter Berufung auf anonyme Quellen eine weitere Preissteigerung im Dezember, falls chinesische Sonderzölle für in den USA hergestellte Autos in Kraft treten sollten. Der Autobauer hat den Bericht bislang nicht kommentiert.

Aktuell importiert Tesla noch alle Autos, die in China verkauft werden. Damit sind die Kalifornier nicht nur von Zöllen betroffen, sondern unterliegen auch den Währungsschwankungen. Aus diesem Grund mussten bereits 2018 die Preise mehrmals angepasst werden. Wie Reuters jetzt erfahren hat, ist das auch dieses Mal wieder der Grund: Weil der Yuan gegenüber den US-Dollar erheblich nachgegeben hat, will Tesla laut der Quelle das ab September mit neuen Preisen ausgleichen.

Die Ankündigung des chinesischen Handelsministeriums aus der vergangenen Woche, im Dezember die Zölle auf Fahrzeuge wieder auf 25 Prozent und die für Autoteile auf fünf Prozent anzuheben, könnte bei Tesla auch andere Märkte beeinflussen. Wie eine Quelle gegenüber Reuters sagte, werde Tesla versuchen, vor der Zollerhöhung mehr Autos nach China zu liefern. Ein verständlicher Schritt, aber dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Kapazitäten an anderer Stelle fehlen werden.

Besserung ist zumindest beim Model 3 in Sicht: Wie angeblich aktuelle Fotos aus der Gigafactory 3 nahe Shanghai zeigen, haben dort bereits erste Produktionstest stattgefunden. Auf den Fotos sind zumindest sehr deutlich Rohkarossen des Model 3 zu sehen – unklar ist aber, ob diese bereits in der Fabrik hergestellt oder aus den USA eingeflogen wurden, etwa um die Roboter zu kalibrieren. Ein Start der Serienproduktion im vierten Quartal scheint dennoch möglich – so wie er ursprünglich angekündigt wurde. Das Tempo bei der Gigafactory 3 ist enorm, die Bauarbeiten haben erst vor sieben Monaten begonnen.

Trotz der China-Produktion würden aber auch hier die höheren Zölle nicht spurlos an Tesla vorbeiziehen: Das Model S und Model X werden (wenn auch in geringeren Stückzahlen) weiterhin importiert, zudem ist auch die Model-3-Produktion anfangs von Teile-Lieferungen aus den USA abhängig. Tesla will das Shanghai-Werk aber nach und nach auf lokale Zulieferer umstellen. Das wird wohl auch die Batterien betreffen, die dann nicht mehr von Panasonic stammen würden. Laut einem Bericht aus der vergangenen Woche befindet sich Tesla angeblich in Gesprächen mit LG Chem und CATL über eine Belieferung mit Rundzellen für die Gigafactory 3.
reuters.com, teslamag.de

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