BayWa errichtet vier HPC-Lader an Münchner Zentrale

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Bild: BayWa AG

Die BayWa hat auf dem Gelände ihrer Konzernzentrale in München vier HPC-Schnellladesäulen für Elektrofahrzeuge installiert und in Betrieb genommen. Die sogenannten Hypercharger von Alpitronic mit je bis zu 150 kW Ladeleistung sind täglich rund um die Uhr öffentlich zugänglich.

Abgerechnet wird laut der Mitteilung neben der BayWa-Ladekarte über alle gängigen Ladekarten – danach richten sich dann auch die Preise. Die Zufahrt erfolgt über die Arabellastraße, von dort aus sollen die vier grün lackierten Ladesäulen bereits sichtbar sein. Nachts muss allerdings noch die Schranke vom Pförtner geöffnet werden.

Mit der in der Mitteilung angegebenen Ladeleistung von 150 kW kann beispielsweise ein Audi e-tron bei besten Bedingungen in knapp 40 Minuten fast vollständig geladen werden. „Damit bieten wir Fahrern von E-Autos die Möglichkeit, sehr schnell zu laden“, so Christian Krüger, Leiter Geschäftseinheit Tankstellen & Elektromobilität bei der BayWa. Im „Stromtankstellen-Verzeichnis“ von GoingElectric sind bei den CCS-Ladern jedoch maximal 200 Ampere angegeben – was bei einem Auto mit 400 Volt Batteriespannung lediglich eine Ladeleistung von 80 kW ergibt.

Auf Nachfrage von electrive.net bestätigte die BayWa die derzeitige Limitierung für 400-Volt-Fahrzeuge. „Derzeit sind an den Ladesäulen noch die nicht wassergekühlten Kabel mit 200 Ampere Leistung installiert“, sagte eine Sprecherin. „Diese werden gegen wassergekühlte 400-Ampere-Kabel ausgetauscht, diese können in etwa 3 bis 4 Monaten vom Hersteller zur Verfügung gestellt werden.“ Grundsätzlich seien die Hypercharger auf 150 kW ausgelegt. Mit den aktuellen Kabeln können wohl nur die Vorserien-Fahrzeuge des Porsche Taycan (800 Volt Batteriespannung) die 150 kW abrufen.

Die Ladestationen sollen mit zertifiziertem Ökostrom betrieben werden, den eine Tochtergesellschaft der BayWa zur Verfügung stellt. Der Betrieb mit Ökostrom um die 24-Stunden-Zugänglichkeit (wenn auch über den Nachtpförtner) sind eine Voraussetzung für eine Förderung des Bundes. BayWa hat nach eigenen Angaben für die vier Ladesäulen und die Anschaffung dreier Elektroautos insgesamt 100.000 Euro an Förderung durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur erhalten – die Anteile werden in der Mitteilung jedoch nicht aufgesplittet.

BayWa hat 2018 die Geschäftseinheit Tankstellen um den Zusatz Elektromobilität erweitert und bietet unter anderem Planung, Projektierung, Installation und Wartung von Ladeinfrastruktur für Dritte an. Die HPC-Lader vor der Konzernzentrale sind die ersten öffentlich zugänglichen Ladesäulen, die das Unternehmen selbst betreibt.
baywa.com, goingelectric.de

5 Kommentare

zu „BayWa errichtet vier HPC-Lader an Münchner Zentrale“
Thomas
28.08.2019 um 14:00
So baut man Ladeinfrastruktur! Danke BayWa.Ich hoffe, dass die engstirnigen Verfechter der gähnend langsamen öffentlichen 22-kW-Säulen bald erkennen, dass sich keiner 5 Stunden und länger neben die Säule stellt um zu laden. Und wer länger parkt wird nicht mitten in der Nacht das Auto umparken nur weil der Akku voll ist und blockiert so die Säule.22-kW ist was für daheim oder den Arbeitsplatz. Im öffentlichen Raum machen nur Schnelllader mit 50-kW und mehr oder HPC wirklich Sinn.
Georg
28.08.2019 um 17:57
Volle Zustimmung. Ein Ladevorgang wird zukünftig nicht länger als 10-15 Minuten dauern. Kurz an den HPC klemmen und solange kann man prima einkaufen, Mails machen, Telefonate führen oder aus der Packstation Pakete holen. Alles besser als die Suche nach AC-Ladestationen. Ein Blick in Städte wie Oslo zeigt die Zukunft: AC nur noch in Parkhäusern und ansonsten DC HPC-Plazas.
Michael P
28.08.2019 um 17:33
@Thomas, dann schauen Sie doch einfach mal nach Dresden. Dort werden aktuell nur noch Schnelllader installiert, an denen man meist nur noch eine Stunde stehen darf. Was passiert? E-Auto Fahrer wissen nicht mehr, wie sie ihr Auto vernünftig laden sollen. Ich schau doch dem Auto nicht beim Laden zu, sondern ich will das Auto laden, während ich in der Stadt bin und irgend etwas mache (Kino, Shopping, arbeiten, was auch immer). Aktuell ist es sehr schwer, das Laden in den Alltag zu integrieren. Die einzige Typ 2 Ladestation in einem Parkhaus ist nun zur beliebtesten Lademöglichkeit der Stadt geworden und entsprechend stark frequentiert.Was die BayWa hier macht ist gut und wird hoffentlich deutschlandweit umgesetzt. Aber Städte sollten nicht nur so aussehen.
Thomas
29.08.2019 um 23:15
@Michael P, ich weiß ja nicht, was sie täglich stundenlang in der Stadt machen, aber ich habe diese Zeit leider nicht. Lade aktuell fast 100% daheim über Nacht oder unterwegs eben an Schnellladern (50 kW) z.B. bei Kaufland oder Aldi-Süd. Mein Einkauf dauert selten länger als 30 Minuten und ich fahre stets mit vollem Akku wieder los. An Typ 2 würde mein IONIQ in der selben Zeit knapp 3 kWh ziehen. Dafür lohnt sich das Ladekabel herauskramen nicht, zumal ich damit wohl keine 25 Kilometer weit käme...Nun bin ich aber einer der "Privilegierten", der überhaupt die Möglichkeit hat zuhause zu laden. Aber was machen all die anderen, die das nicht können? Und diejenigen dürften die überwiegende Mehrheit sein. Wo sollen die sich täglich 5-6 Stunden hinstellen bis der Akku wieder voll ist, wenn es ausschließlich öffentliche 22 kW-Lader gibt?Man kann es drehen und wenden wie man will, ich bleibe dabei: Öffentlicher Raum: ausschließlich 50 kW-Lader oder HPC Privater Raum und Arbeitsplatz: 11 bzw. 22 kW-Säulen
gerd
31.08.2019 um 19:00
SchuKo überall. Autos stehen eh 22 Stunden am Tag.

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