Stadtwerke Krefeld starten On-Demand-Nachtverkehr mit ioki
Keine Haltestellen, keine festen Routen und kein Fahrplan: Die Stadtwerke Krefeld und die DB-Tochter ioki haben mit „mein SWCAR“ einen per App buchbaren Nachtverkehr mit fünf elektrifizierten Fahrzeugen des britischen Herstellers LEVC gestartet.
Die E-Shuttles mit Range Extender sind an knapp 20.000 virtuellen Haltepunkten im gesamten Krefelder Stadtgebiet verfügbar und ergänzen den ÖPNV flexibel zu den Randzeiten zwischen 20 Uhr und 4 Uhr nachts.
Um „mein SWCAR“ zu nutzen, benötigt man zunächst die gleichnamige App. Dort wird der Standort automatisch erkannt. Der Kunde gibt zudem den Zielort an. Der Fahrgast bekommt anschließend den nächstgelegenen Abholpunkt, den Preis sowie die ungefähre Fahrtdauer angezeigt. Die Bezahlung erfolgt ebenfalls über die App. Bei diesem Dienst – wie üblich bei einem Ridesharing-Angebot – kann es sein, dass während der Fahrt andere Fahrgäste zusteigen.
Chauffiert werden die „mein SWCAR“-Nutzer von Fahrern des Taxiunternehmens Knorrek. „Wir wollen keine Konkurrenz zu Taxiunternehmen sein und zeigen dies auch durch unsere Kooperation mit einem solchen Taxiunternehmen. Taxifahrer nehmen stets den direkten Weg zum gewünschten Ziel, keiner kann zusteigen, und es besteht die Möglichkeit, auch Ziele außerhalb Krefelds zu erreichen. Insofern unterscheidet sich mein SWCAR deutlich von einer Taxifahrt“, sagt SWK-Vorstandssprecher Carsten Liedtke.
Preislich liegt das neue SWK-Mobilitätsangebot zwischen einem ÖPNV-Ticket und einer Taxifahrt und ist gestaffelt je nach Entfernung zum Zielort. So kostet eine Fahrt von 2 bis 5 Kilometern beispielsweise 5,90 Euro für denjenigen, der sie bucht. Gibt er weitere Personen an, die mit ihm einsteigen, zahlen diese einen ermäßigten Preis von zwei Euro pro Person. Abo-Kunden der SWK MOBIL erhalten einen Rabatt, so dass die 5-Kilometer-Fahrt den Buchenden dann beispielsweise nur 4,40 Euro kostet. Die Preise sind gemeinsam mit dem VRR entwickelt worden.
Die abendliche und nächtliche Taktung der Busse und Straßenbahnen wird übrigens mit Einführung von „mein SWCAR“ nicht angepasst. „Es geht uns um mehr Mobilität bei weniger Verkehr. Und um gerade Menschen in den Randgebieten der Stadt auch außerhalb der Hauptverkehrszeiten eine komfortablere Anbindung zu ermöglichen“, sagt Carsten Liedtke. „Der Markt ist bei diesen flexiblen Mobilitätslösungen in Deutschland gerade erst dabei, sich zu entwickeln. Im Ausland gehören solche Dienste schon längst zum Straßenbild. Wir wollen jetzt für Krefeld die Weichen stellen.“
Die Fahrzeuge von LEVC werden von ioki auch in Hamburg eingesetzt. Vor kurzem zogen die Bahn-Tochter und die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) nach einem Jahr eine positive Bilanz ihres Projekts in der Hansestadt.
swk.de, ioki.com
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