Baden-Württemberg stellt Förderantrag für „Sustainable Lithium-Ion Hub Ulm“
Trotz der Niederlage gegen Münster im Rennen um die Batterieforschungsfabrik will das Land Baden-Württemberg für Ulm mit einem neuen Forschungskonzept für die Zellfertigung eine Millionen-Förderung vom Bund erhalten.
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut und Wissenschaftsministerin Theresia Bauer haben bei Bundesforschungsministerin Anja Karliczek das Konzept für ein „Sustainable Lithium-Ion Hub Ulm“ eingereicht. Es sieht die Entwicklung einer energie- sowie ressourceneffizienten Produktionslinie zur flexiblen Elektroden- und Zellherstellung vor.
Diese soll in die in Ulm bereits vorhandene Forschungsproduktionslinie implementiert und validiert werden. Das soll eine schnelle Umsetzung und einen zeitnahen Transfer des generierten Wissens in die Industrie ermöglichen. Die Förderung soll eine Höhe von 100 Millionen Euro haben.
„Wir sind bereit für weitere Schritte und nehmen Bundesministerin Karliczek beim Wort, die Batterieforschung in Baden-Württemberg als wesentliche Säule in die Gesamtstrategie der Bundesregierung einzubeziehen und zu fördern“, sagte Hoffmeister-Kraut (CDU).
Die Vergabe der „Forschungsfertigung Batteriezelle“ nach Münster Ende Juni hatte für viel Kritik gesorgt, weil von dieser auch der Wahlkreis Karliczeks in Ibbenbüren profitiert. Von den unterlegenen Bewerbungen hatte besonders Baden-Württemberg die Entscheidung immer wieder kritisiert.
„Am Herzstück der E-Revolution muss in Deutschland geforscht und gebaut werden, damit wir im globalen Wettbewerb um die Mobilität der Zukunft eine Vorreiterrolle einnehmen können“, sagte jetzt der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Nun müsse es darum gehen, die Standortvorteile „eines bundesweit einzigartigen Industrieclusters“ schnellstmöglich für eine innovative Batteriefertigung zu nutzen, um gegenüber den asiatischen Herstellern aufzuholen.
automobilwoche.de, baden-wuerttemberg.de
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