Flixbus will Brennstoffzellenbusse testen
Der Fernbusreisen-Anbieter Flixbus und der Technologiespezialist Freudenberg Sealing Technologies (FST) wollen in einem gemeinsamen Projekt Reisebusse mit Brennstoffzelle auf die Straße bringen.
Zudem soll die Partnerschaft um einen Bushersteller erweitert werden. Hierzu laufen bereits erste Gespräche, wie Flixbus in einer Mitteilung bestätigt. Namen werden dort allerdings nicht genannt.
Deutlich klarer ist das Anforderungsprofil von Flixbus an die neuen Fahrzeuge: Leistungsmerkmale wie die Beschleunigung sollen denen heutiger, mit Diesel betriebener Fernbusse mit Euro VI-Norm entsprechen. Ohne nachzutanken sollen die Brennstoffzellen-Fahrzeuge mindestens 500 Kilometer am Stück zurücklegen und in höchstens 20 Minuten betankt werden können.
„Nach drei erfolgreich gestarteten E-Fernbussen wollen wir nun gemeinsam mit Freudenberg den ersten Fernbus mit Brennstoffzellenantrieb entwickeln und einen weiteren Meilenstein in der Mobilitätsgeschichte setzen“, sagt Fabian Stenger, Geschäftsführer Flixbus DACH. Dabei hat das Unternehmen auf E-Busse von BYD und Yutong gesetzt. So werden diese Batterie-elektrischen Busse beispielsweise zwischen Paris und Amiens sowie zwischen Frankfurt und Mannheim eingesetzt. Bei der Brennstoffzelle soll die Technologie selbst entwickelt werden – und womöglich später auch außerhalb von Bussen eingesetzt werden.
Geplant ist ein Hybridsystem, welches Batterie- und Brennstoffzellen intelligent kombiniert. Der Antrieb soll neben dem Bus-Fernverkehr ebenfalls direkt für schwere Nutzfahrzeuge wie Lkw einsetzbar sein. Zunächst soll in der Validierungsphase eine repräsentative Busflotte von 30 Fahrzeugen mit dem System ausgerüstet werden.
FST ist eigentlich auf die verschiedensten Dichtungen spezialisiert, unter anderem auch in Verbrennungsmotoren. Da Dichtungen bei dem extrem flüchtigen Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen, entwickelt das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits seit Mitte der 1990er Jahre an Brennstoffzellen. Anfang 2018 hat FST zudem einen Brennstoffzellenhersteller übernommen und ist bei dem amerikanischen Batteriehersteller XALT Energy eingestiegen – beides wichtiges Knowhow für das Brennstoffzellen-Hybrid-Projekt.
Damit das Projekt schnell umgesetzt werden kann, streben die beiden Unternehmen eine öffentliche Förderung im Rahmen des „Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“ (NIP) an.
fst.de
1 Kommentar