VW Group Components baut Oldtimer auf E-Antriebe um
Der VW-Konzern entwickelt laut einem Medienbericht mit seiner Volkswagen Group Components (VWGC) die nachträgliche Elektrifizierung von Oldtimern zu einem neuen Geschäftsmodell und wird auf der IAA einen Käfer mit Stromantrieb präsentieren.
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Wie die Automobilwoche berichtet, ist die Partnerfirma eClassics aus Renningen bei Stuttgart. „Gemeinsam arbeiten wir bereits daran, die Plattform für den Bulli vorzubereiten. Auch der 356er-Porsche ist als E-Version denkbar“, wird VWGC-Chef Thomas Schmall zitiert.
Die Grundlage des Käfer-Umbaus ist die Technik des VW e-Up. Der in Kassel montierte Elektromotor leistet 60 kW, die im VW-Werk Braunschweig zusammengebaute Lithium-Ionen-Batterie kommt auf eine Kapazität von 36,8 kWh. Mit einer in dem Bericht genannten Reichweite von „mehr als 200 Kilometern“ und einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 150 km/h würde der eKäfer sogar seinen Technikspender übertreffen (190 Kilometer bzw. 130 km/h) – allerdings wird auf der IAA auch die Neuauflage des e-Up mit mehr als 250 Kilometern Reichweite erwartet.
Für einen Käfer oder Porsche 356 reichen die Leistungsdaten des e-Up-Antriebs mehr als aus – größere und schwerere Modelle wären damit aber untermotorisiert. Deshalb denkt Schmall offenbar darüber nach, bei solchen E-Umbauten auf den Modularen E-Antriebs-Baukasten MEB zurückzugreifen. Dieser würde nicht nur deutlich größere Batterien (bis zu 77 kWh), sondern auch stärkere E-Motoren ermöglichen. Ob der von Schmall angekündigte Bulli auf der MEB- oder e-Up-Technik aufbauen wird, ist nicht bekannt.
Preise für einen eKäfer-Umbau oder die anderen genannten Modelle gehen aus dem Bericht nicht hervor.
Update 05.09.2019: VW hat nun eine offizielle Presseinfo zur nachträglichen Elektrifizierung von Oldtimer in Kooperation mit dem Spezialisten eClassics herausgegeben, die ein paar nähere Details beinhaltet. Der eKäfer soll demnach 1.280 Kilogramm wiegen. Zudem bedingen die höhere Leistung und das durch die Elektrifizierungsumfänge erhöhte Gewicht eine Anpassung und Verstärkung von Fahrwerk und Bremsen. Da der eKäfer viele Komponenten aus der Großserie übernimmt, erhält er auch einen CCS-Lader, mit dem in rund einer Stunde Energie für mehr als 150 weitere Kilometer geladen werden kann. Das soll laut VW für einen entspannten Ausflug mit dem elektrifizierten Oldtimer reichen.
Während die Volkswagen Group Components die Serienteile des E-Antriebs und das Batteriesystem liefert, erfolgt die eigentliche Umrüstung des Käfers bei der Partnerfirma eClassics aus Renningen bei Stuttgart.
automobilwoche.de (Paywall), volkswagen-newsroom.de (Update)
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