China will eine Million Brennstoffzellenfahrzeuge bis 2030

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Die chinesische Regierung strebt bis 2030 eine Million Brennstoffzellenfahrzeuge auf den Straßen an und untermauert diese Ambition mit massiven Subventionen – zumindest in einigen Teilen des Landes.

Käufer in 17 Provinzen erhalten laut einem Bericht der South China Morning Post in diesem Jahr Zuschüsse in Höhe von bis zu 160.000 Yuan (rund 20.300 Euro) pro Brennstoffzellen-Pkw bzw. bis zu 400.000 Yuan (50.800 Euro) für BZ-Nutzfahrzeuge. Zudem vergeben die lokalen Behörden in zehn Städten Subventionen in Höhe von bis zu 4 Millionen Yuan (508.300 Euro) für den Bau jeder Wasserstoff-Tankstelle.

Ende des vergangenen Jahres waren in China gerade einmal 1.791 Brennstoffzellenfahrzeuge zugelassen. Als Zwischenziel für 2025 hat die Regierung laut dem Bericht die Zahl von 50.000 FCEV festgelegt. Damit geht die Regierung von einem relativ moderaten Wachstum bis 2025 aus und danach von einer exponentiellen Zunahme der BZ-Zulassungen – 950.000 Autos in fünf Jahren.

Analysten halten einen sprunghaften Anstieg bei den BZ-Neuzulassungen für machbar. „FCEV befinden sich derzeit in einem ähnlichen Entwicklungsstadium wie Elektrofahrzeuge in den Jahren 2013 und 2014, als die gesamte Lieferkette dank eines von oben nach unten durchgeführten Regierungsprozesses ein explosionsartiges Wachstum verzeichnete“, hieß es in einer Mitteilung von TF Securities aus dem April.

Laut einem Ende Juni von der China Hydrogen Alliance veröffentlichten Whitepaper über die Entwicklung der Brennstoffzellenindustrie strebt China an, die Kosten für Brennstoffzellensysteme bis 2025 auf 4.000 Yuan pro Kilowatt zu halbieren – also rund 500 Euro.

Das Ziel ist ambitioniert. Derzeit ist aber noch offen, ob die aktuelle Förderung auf einen generellen Strategiewechsel der chinesischen Regierung von BEV zu FCEV hindeutet oder ob Peking die Brennstoffzelle ergänzend zu Batterie-elektrischer Mobilität sieht – etwa bei Bussen, Lkw oder größeren Autos. Dennoch scheint es, als seien Brennstoffzellenfahrzeuge als Wachstumsmotor für eine Wasserstoff-Wirtschaft identifiziert worden. Egal ob in Fahrzeugen oder beim stationären Einsatz, das zukunftsträchtige Feld der Brennstoffzellentechnologie will China offenbar nicht Japan, den USA oder Europa überlassen.

Übrigens haben Japan und Kalifornien ähnlich ambitionierte Ziele für FCEV formuliert: Japan peilt bis 2025 immerhin 200.000 Brennstoffzellenautos an, bis 2030 sollen es gar 800.000 Fahrzeuge sein. In Kalifornien sollen bis 2023 immerhin 37.400 FCEV unterwegs sein, bis 2030 wie in China eine Million. Optimistischer ist international nur noch Südkorea, das Heimatland von Hyundai-Kia will 2030 rund 1,8 Millionen FCEV auf der Straße haben – Ende des vergangenen Jahres waren dort gerade einmal 900 Brennstoffzellenfahrzeuge zugelassen.
scmp.com

5 Kommentare

zu „China will eine Million Brennstoffzellenfahrzeuge bis 2030“
Wolfgang Kirchhoff
04.09.2019 um 21:33
Ich würde mir sofort ein Brennstoffzellenfahrzeug anschaffen, wenn 1. nicht der astronomisch hohe Preis wäre 2. nicht die politisch festgesetzte Fördergrenze von 60.000 EURO wäre und 3. die Möglichkeit zur Anbringung einer Anhängerkupplung für den Transport von Fahrrädern bestehen würde.
Rudi Wimmi
05.09.2019 um 09:02
dito ... aber warum ist das mit der RäderHalterung so wichtig bzw. sogar Grundbedingung?
gerd
05.09.2019 um 10:43
Strategiewechsel? jedes BZ Auto braucht auch eine Batterie. Es benötigt deutlich mehr an erneuerbarer Energie. Die Subventionen für BEV werden zurückgefahren, weil der Markthochlauf erfolgreich beendet ist. Dies dauert bei der mobilen BZ noch sehr lange. Wenn man also Verbrenner reduzieren will, gleichzeitig aber die Mobilität der Menschen nicht verringern will, kann man also nicht von Technologieoffenheit träumen, im nächsten Jahrzehnt. genau so wie es Diess von VW gesagt hat. Leider missinterpretieren dies manche H2 Subventionsbezieher. ...
Thomas S.
05.09.2019 um 12:18
und Deutschland lahmt wie immer hinterher.Die 60000 sind der Netto-Kaufpreis. Hauft man einen Nexo dann würde man darunter bleiben, beim Mirai wird es knapp. Also das Thema Fördergeld ist für mich nicht wirklich das Problem, ich hätte eher Probleme mit dem Kaufpreis und vor allem dem dünnen Tankstellennetz. Hier herrscht dringender Bedarf zur Nachbesserung.Die tatsache, dass man da keine Hängerkupplung bekommt empfinde ich als unwichtig. Da leiht man sich halt mal die Dreckschleuder des Nachbarn.
Michi S
06.09.2019 um 11:13
Die 10-15€ / 100km für den Wasserstoff nicht zu vergessen.Wenn man selbst ein Teil der Energiewende ist (Photovoltaik auf dem Dach) würde man erst gar nicht den Gedanken an ein Wasserstoffauto verschwenden :)

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