VW ID.3: Weniger als 100 Dollar pro kWh Batteriekosten?

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Volkswagen könnte mit dem MEB eine wichtige Marke bei den Batteriekosten geknackt haben: Laut einem Medienbericht zahlen die Wolfsburger weniger als 100 US-Dollar pro Kilowattstunde beim neuen ID.3.

Nach Informationen der „New York Times“ soll VW das durch Skaleneffekte erreicht haben. „Führungskräfte bei Volkswagen haben angedeutet, dass Skaleneffekte es ihnen ermöglicht haben, die Kosten für Batterien im ID.3 auf unter 100 USD pro Kilowattstunde zu senken“, schreibt die Zeitung. Dieser Preis gilt als der Punkt, an dem Elektroautos günstiger werden als Verbrenner.

Dabei bezieht die die „NYT“ unter anderem auf Ralf Brandstätter. Der COO von Volkswagen soll nur gegrinst haben, als er nach den Gerüchten gefragt wurde. Eine weitere Führungskraft, die anonym bleiben wollte, soll hingegen bestätigt haben, dass der Konzern weniger als 100 US-Dollar pro Kilowattstunde für die Batterien zahle. Offizielle Zahlen nennt das Unternehmen nicht.

Bislang gehen Analysten davon aus, dass die Panasonic-Rundzellen für Tesla mit 111 US-Dollar pro kWh die derzeit günstigsten Batterien sind. Wie auch bei Tesla sind die geplanten Stückzahlen bei VW enorm, was potenziell Skaleneffekte ermöglicht. Alleine in Zwickau sollen ab 2021 rund 330.000 MEB-Stromer pro Jahr gefertigt werden, in Emden wird die MEB-Produktion vorbereitet, dazu kommen noch Werke in China.

Im vergangenen Jahr hatte Audi-Finanzvorstand Alexander Seitz, zuvor im Einkauf tätig, in einem Interview über die anstehenden Skaleneffekte geschwärmt. „Noch 2017 habe ich große Einkäufe für den MEB getätigt“, sagte Seitz dem Magazin „Edison“. „Die Skaleneffekte, die wir in unserem Konzernverbund realisieren, stimmen mich zuversichtlich.“

Bei den Batteriezell-Lieferanten muss VW aber wohl auf SK Innovation verzichten. Die angestrebte Kooperation von Volkswagen und SK Innovation zur Produktion von Batteriezellen (die Berichten zufolge immerhin den Bau mehrerer Gigafactories in Europa vorsah) wird einem Bericht der „Korea Times“ zufolge immer unwahrscheinlicher, nachdem VW nun offiziell ein Batteriezellen-Joint-Venture mit der schwedischen Firma Northvolt gegründet hat. Die SK-Verantwortlichen betonen zwar, dass die Gespräche für das mögliche Joint Venture mit VW noch nicht beendet sind. Analysten zufolge ist es jedoch unwahrscheinlich, dass der Plan umgesetzt wird, da es wegen des Rechtsstreits zwischen SK Innovation mit LG Chem geschäftliche Unsicherheiten gibt.
nytimes.com (Paywall), elektroauto-news.net, edison.media, koreatimes.co.kr

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