Niederlande: Renault Zoe für Netzausgleich qualifiziert

jedlix-renault-zoe-min

Der niederländische Smart-Charging-Spezialist Jedlix und das Kompetenzzentrum Elaad haben erfolgreich getestet, dass der Renault Zoe eine erweiterte Netzausgleichskapazität für den Übertragungsnetzbetreiber TenneT bereitstellen kann.

Voraussetzung für den Einsatz des Renault Zoe zum Netzausgleich war, dass der Ladevorgang auf Echtzeitsignale reagieren kann. Im Testzentrum von Elaad in Arnhem konnten die beiden Partner überprüfen, ob die Fahrzeuge tatsächlich in der Lage waren, innerhalb weniger Sekunden auf Signale von TenneT zu reagieren. Der Nachweis konnte erbracht werden. Die Eignung sei laut Jedlix ein weiterer Beweis dafür, dass Elektrofahrzeugbatterien effiziente und wettbewerbsfähige Ressourcen sein können, die zur Erhöhung des Flexibilitätsbedarfs der nationalen Netze und zur europäischen Energiewende beitragen.

Aus der Mitteilung geht allerdings nicht hervor, ob es sich um bidirektionales Laden handelt, also auch Strom aus der Batterie des Autos in das Netz eingespeist wird. Ab Werk unterstützt das Elektroauto von Renault kein bidirektionales Laden, sondern kann nur Strom aufnehmen. Um dann beim Netzausgleich zu helfen, kann die Ladeleistung bei Bedarf heruntergeregelt werden – damit sinkt der Verbrauch im Netz, was Lastspitzen abmildern kann und so zur Netzstabilität beiträgt.

Vor zwei Jahren hatten Jedlix und Elaad dies bereits mit E-Autos von Tesla getestet. „In einer früheren Untersuchung zusammen mit Jedlix haben wir auch einen positiven Effekt auf das Verteilungsnetz festgestellt, wenn wir auf Übertragungsnetzsignale reagieren, was für die langfristige Einführung von Elektrofahrzeugen von entscheidender Bedeutung ist“, sagt Elaad-Direktor Onoph Caron. „Wir laden alle OEM ein, ähnliche Programme hier in den Niederlanden durchzuführen.“

Seit 2018 bietet Jedlix mit dem niederländischen Netzbetreiber Tennet die Flexibilität des Ladevorgangs vernetzter Fahrzeuge als Sekundärregelleistung. In den Niederlanden können laut der Mitteilung Zoe-Fahrer die Smart-Charging-Funktion über die „Renault ZE“-App nutzen.

Auf der portugiesischen Insel Porto Santo werden bereits mehrere Renault Zoe im Rahmen eines Smart-Grind-Projekts genutzt, um Teil eines intelligenten Stromnetzes zu sein. Allerdings handelt es sich hierbei um umgerüstete Prototypen, die das bidirektionale Laden ermöglichen.
jedlix.pr.co

6 Kommentare

zu „Niederlande: Renault Zoe für Netzausgleich qualifiziert“
Otto
13.09.2019 um 09:25
Bidirektionales Laden? Ja, nur für den Hausgebrauch. Wenn ICH wegfahren will, möchte ich eine volle Batterie!
dkallend
31.05.2020 um 15:04
Eine volle Batterie benötigt man nur wenn man sehr weite Strecken fahren will. Zur Arbeit oder zum Einkaufen sind das meistens nur weniger als 100 km. Dafür benötigt mal keine volle Batterie oder wird ein Benziner oder ein Diesel auch nur gefahren wenn er voll ist?
Strauss
13.09.2019 um 10:23
Bi direktionales Laden mit E Autos ist out. Es gibt bald genügend Gebrauchte die man auch als günstiges 2. Auto erwerben kann.Bidirektional verursacht Verluste beim Stromumwandeln wie bei jedem Standspeicher. Also besser gleich noch einen gebr. Zoe anschaffen. Das ist wirtschaftlicher.
dkallend
31.05.2020 um 15:06
Was hat das denn mit gebraucht oder neu zu tun. Das ist doch wohl ein ganz anders Thema..
Stein
15.09.2019 um 08:09
In möglichst jede Immobilie PV aufs Dach und einen preiswerten Speicher in Keller angebunden ans Internet. Und schon haben wir ein netzstabilisierendes autarkes Stromnetz. Skalierbar und hocheffizient.
Herbert Grözinger
18.09.2019 um 21:16
Ich lade meinen Zoe bei Sonne mit meiner PV-Anlage über die 230 Volt Steckdose 2 KW/pro Stunde . Mit der 6 KW Batterie im Haus bin ich im Jahr bei 60 % Eigenstromversorgung. Wenn ich den Zoe mit 40 KW zusätzlich als Hausspeicher nutzen kann, werde ich nahezu autark. Als nächstes kommt die Vernetzung der Autobatterien, dann wären wir einen großen Schritt weiter. Nur so können wir die Energiewende schaffen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch