FCA und Terna erproben V2G mit elektrischen Fiat 500

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Fiat Chrysler will mit einer Flotte von 600 bis 700 Elektroautos Vehicle-to-Grid-Technologie testen. Eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnete der Autobauer jetzt mit dem italienischen Energieversorger Terna. Das bis 2021 laufende Projekt soll in den kommenden Monaten starten.

Bei dem Vorhaben soll allen voran der elektrische Fiat 500 zum Einsatz kommen, der ab dem zweiten Quartal 2020 in Turin vom Band läuft. Die Testflotte wird sukzessive aufgebaut und soll um 2020/21 die volle Stärke von 600 bis 700 Fahrzeugen erreichen. Übergeordnetes Ziel der beiden Partner ist es, über E-Autos erbringbare Dienstleistungen zur Unterstützung bzw. Stabilisierung des Stromnetzes zu entwickeln und zu erproben.

Angesiedelt sein wird das Projekt zunächst bei Terna: Auf dem Gelände des Energieversorgers in Turin soll ein eigens auf E-Mobilität spezialisiertes Technologielabor entstehen. Darüber hinaus beinhaltet das Projekt eine Machbarkeitsstudie, die den Bau einer experimentellen Demonstrationsflotte in FCAs Mirafioni-Werk (ebenfalls Turin) zum Forschungsgegenstand hat.

„Die Vereinbarung mit Terna ist Teil einer Reihe von Projekten unseres Unternehmens zur Unterstützung der Elektromobilität“, kommentiert Pietro Gorlier, FCAs Europa-COO. V2G-Technologien seien eine Möglichkeit, die Betriebskosten des Fahrzeugs zum Nutzen der Autofahrer zu optimieren, und ein echtes Mittel, um die Nachhaltigkeit zu steigern und die Leistung des Stromnetzes weiter zu verbessern.

In der Tat leitet nun endlich auch der italienisch-amerikanische Hersteller Maßnahmen zur Forcierung der Elektromobilität ein, nachdem ein 35-Milliarden-Dollar-Deal zur Fusion mit Renault – bekanntlich in diesem Bereich ganz vorne dabei – gescheitert ist. Im Juli wurde denn auch bekannt, dass Fiat-Chrysler insgesamt 700 Millionen Euro in eine Produktionslinie für die Elektro-Version des Fiat 500 stecken will. Ab dem zweiten Quartal 2020 sollen in Mirafiori jährlich 80.000 Einheiten des elektrischen 500ers gefertigt werden, wobei die Produktionskapazität offenbar bei Bedarf noch weiter ausgebaut werden kann. Die Präsentation des Fiat 500 mit vollelektrischem Antrieb war zuvor bereits für den Genfer Autosalon 2020 angekündigt worden.

Der aktuelle Fiat 500 wird seit 2007 in immer wieder aufgefrischten Versionen verkauft. Ab 2013 wurde der Wagen in den USA auch als Elektroauto angeboten. Berühmt wurde der 500e auch durch eine Aussage des inzwischen verstorbenen Konzernchefs Sergio Marchionne, der aus einem besonderen Grund vom Kauf des Wagens abgeraten hatte: „Ich hoffe, sie kaufen ihn nicht. Denn jedes Mal, wenn ich einen verkaufe, kostet es mich 14.000 Dollar.“ Mit der Neuauflage wird Fiat seine Kostenstruktur wohl besser im Griff haben.

Unabhängig davon wird einem im August erschienen britischen Medienbericht zufolge ab 2023 auch der Fiat Panda mit rein elektrischem Antrieb auf den Markt kommen. Einen Ausblick auf den E-Panda hatte Fiat auf dem Genfer Autosalon mit der Studie Centoventi geliefert.
reuters.com, fcaemea.com

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