Byton lässt M-Byte von MS Autotech in Korea fertigen
Der Autoteilehersteller MS Autotech avanciert zum Auftragsfertiger für Byton in Südkorea. Über seine Tochterfirma Myoungshin wird MS Autotech jährlich mehr als 50.000 Elektroautos des chinesischen Herstellers produzieren – und zwar in einer ehemaligen Fabrik von General Motors.
Nachdem es im April bereits erste Berichte über einen möglichen Deal von MS Autotech und Byton gab, wurde nach Angaben der Regierung der südkoreanischen Provinz Jeonbuk nun ein Vertrag geschlossen, laut dem Myoungshin ab 2021 Bytons Elektro-SUV M-Byte im ehemaligen General-Motors-Werk in Gunsan produzieren wird. Laut Reuters hat ein Repräsentant von Byton bestätigt, dass das Unternehmen einen Vertrag mit Myoungshin unterzeichnet hat, der „Vertrieb, Produktion und Investitionen umfasst“. Das chinesische Startup hat bekanntlich erst diesen Monat auf der IAA das Tuch von der Serienversion des M-Byte gezogen.
Und wir erinnern uns: Myoungshin hat GM dessen Produktionsstätte im Juni für 113 Milliarden Won (rund 86 Millionen Euro) abgekauft. Die Amerikaner hatten die Stätte zuvor im Mai 2018 aufgrund geringer Auslastung und des enormen Spardrucks, der auf dem Konzern lastet, geschlossen. Während nun abermals die Rede davon ist, dass das Werk anfänglich 50.000 Elektroautos pro Jahr baut, hieß es in den ersten Berichten zusätzlich, dass dieser Wert bis 2025 auf 150.000 Einheiten pro Jahr steigen könnte.
Die in Gunsan vom Band rollenden E-Autos sollen in Südkorea und Übersee verkauft werden. Reuters fügt hinzu, dass Byton über die Auftragsvergabe nach Korea vom Freihandelsabkommen der Südkoreaner mit den Vereinigten Staaten und Europa profitieren könnte – denn wie es im Handelskonflikt zwischen China und den USA weitergeht, ist völlig unklar.
Bei Mutterkonzern MS Autotech handelt es sich übrigens um einen Zulieferer, der vor allem enge Bande zu Hyundai pflegt. Seit vergangenem Jahr liefert das Unternehmen aber u.a. auch Teile an Tesla. Nun sieht es so aus, als erweitere der Konzern seinen Geschäftskern enorm und als suche er dafür die Nähe zu chinesischen Herstellern. Letzteres ist ein Trend, der in der koreanischen Autobranche schon länger zu beobachten ist. So gab vor einem halben Jahr SNK Motors bekannt, mit Chinas Songuo Motors zu kooperieren, um ein Elektroauto-Werk mit einer Kapazität von 100.000 Fahrzeugen pro Jahr zu errichten. Und 2018 schloss bereits Nanos ein Abkommen mit Chinas Chery Automotive mit dem Ziel, ab 2021 E-Autos zu bauen. Beide Vorhaben sind übrigens ebenfalls in der Region um Gunsan geplant.
reuters.com
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