Gogoro stellt E-Roller für umgerechnet 1.650 Euro vor
Der taiwanesische E-Roller-Hersteller Gogoro hat ein neues, günstigeres Modell vorgestellt. In Taiwan soll der Gogoro Viva bereits ab Oktober für umgerechnet rund 1.650 Euro angeboten werden und ab dem kommenden Jahr auch in anderen, noch nicht näher spezifizierten Ländern.
Der Gogoro Viva leistet 3 kW und wartet mit einem statt zwei austauschbaren Akkus auf. Die maximale Reichweite des bis zu 50 km/h schnellen und 80 Kilo leichten E-Rollers beträgt entsprechend nur 80 Kilometer. Gogoro beschreibt das neue Modell als urbanes Leichtgewicht „für kürzere, schnellere Fahrten“. Beim Marktstart sollen mehr ale 100 Zubehörteile zur Auswahl stehen, um den Roller den persönlichen Anforderungen anzupassen. So kann das Fahrzeug nach Angaben der Taiwanesen je nach Gusto eher zum Lasten- oder Lifestyle-Roller avancieren.
Was die Expansionspläne anbelangt, hat sich Gogoro noch auf kein Geschäftsmodell für internationale Märkte festgelegt. In Taiwan setzt die 2011 gegründete Firma auf ein Modell, bei dem die Fahrer den Roller, nicht aber die Batterien kaufen. Stattdessen zahlen sie ein monatliches Abonnement in Höhe von 10 bis 30 Dollar für den Batterietausch. Dazu muss man wissen, dass der Ausbau der Infrastruktur mit Batteriewechselstationen in Taiwan auch sehr fortgeschritten ist. Im ganzen Land sind es rund 1.400 Standorte. Allein in Taipeh sind die Fahrer laut „Electrek“ nie weiter als 1 km von einer Gogoro-Batteriewechselstation entfernt. In ganz Taiwan verfüge Gogoro über mehr als 500 MWh Energiespeicher in seinem Batteriewechselstationsnetz und plane bis Frühjahr den Ausbau auf 1 GWh.
Während Gogoro auf seinem Heimatmarkt also selbst aktiv ist und dort seit der Gründung 2011 enorme Marktanteile gewonnen hat, sind erste internationale Schritte bisher stets über Partner unternommen worden. Indirekt ist Gogoro bereits in fünf internationalen Märkten vertreten: in Frankreich, Spanien, Japan, Südkorea und Deutschland. In Berlin werden die Elektro-Roller aus Taiwan von der Bosch-Tochter Coup eingesetzt – ebenso in Paris. Hier hat Gogoro die Roller lediglich geliefert – um den Betrieb der Flotte kümmert sich Coup selbst. Ein Wechselakkusystem gibt es in beiden Fällen nicht.
Nun will Gogoro also als Hauptakteur die Expansion vorantreiben. Im Juli erklärten die Taiwanesen vor diesem Hintergrund bereits, einen eigenen Sharing-Dienst namens GoShare Ende 2020 in mehreren Städten auf der ganzen Welt einzuführen. Mit GoShare will Gogoro seinen Vertrieb neben dem klassischen Verkauf um ein eigenes Sharing-Netz erweitern.
electrek.co, engadget.com, theverge.com, gogoro.com
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