Ford: Transit und Tourneo Custom als PHEV bestellbar
Ford öffnet in Europa die Bestellbücher für die Plug-in-Hybrid-Varianten seiner Modelle Transit Custom und Tourneo Custom. Während der Transit bei Unternehmen als Lieferwagen punkten soll, bietet sich der Tourneo laut Ford als Business-Shuttle oder Familienwagen an.
Die Auslieferungen sollen noch in diesem Jahr beginnen. Der Transit Custom Plug-in-Hybrid wird in Deutschland zu einem Basis-Listenpreis von 57.114 Euro angeboten, der Tourneo Custom Plug-in-Hybrid kostet mindestens 71.900 Euro (jeweils brutto). Die zwei Modelle teilen sich die Technik, d.h. beide werden ausschließlich über die Vorderräder mit einem 92,9 kW-Elektromotor angetrieben. Bis zu 56 elektrische Kilometer sollen mit dem verbauten Lithium-Ionen-Akku (ebenfalls 13,6 kWh) möglich sein. Als sogenannter „Range Extender“ lädt der 1,0-Liter-Benzinmotor – je nach gewähltem Fahrmodus – den Akku während der Fahrt wieder auf. Der chemische Speicher, auf den Ford eine Garantie von 8 Jahren bzw. 160.000 km gewährt, kann allerdings auch extern geladen werden. Hierbei benötigt der Ladevorgang knapp drei Stunden. An der Haushaltssteckdose verlängert sich der Vorgang auf 4,3 Stunden.
Variabel ist bei beiden Modellen zudem der Grad der Bremsunterstützung und der Energierückgewinnung via Rekuperation. Darüber hinaus stehen vier Fahrprogramme zur Wahl, die darüber entscheiden, wie und wann die verfügbare Akku-Ladung genutzt wird. Im Modus „EV Jetzt“ wird beispielsweise das Fahren im elektrischen Modus priorisiert.
So viel zu den Gemeinsamkeiten. Ansonsten zeichnet sich der in der Ein-Tonnen-Klasse mitspielende Transit Custom PHEV wie sein konventionell angetriebens Pendant durch ein Laderaumvolumen von 6 Kubikmetern aus. Die Netto-Nutzlast beziffert Ford auf 1.100 Kilo. Angeboten wird der Teilzeitstromer wahlweise als Kastenwagen oder Kombi – jeweils mit kurzem L1-Radstand (2.933 mm) und flachem H1-Dach. An Bord sind neben dem Entertainment- und Kommunikationssystem Ford SYNC 3 die üblichen Assistenzsysteme und das sogenannte FordPass Connect-Modem, das Firmenkunden den Zugang zu Fuhrpark-Managementsystemen gewährt. Interessant aus E-Mobilisten-Sicht: Der Transit Custom PHEV soll ab Frühjahr 2020 ein Geofencing-Modul erhalten, das dafür sorgt, dass der Transporter in Umweltzonen und in individuell definierbaren Bereichen automatisch auf reinen Elektroantrieb umschaltet.
Kunden können den Plug-in-Hybrid ab sofort bestellen, die ersten Fahrzeuge liefert Ford nach eigenen Angaben noch in diesem Jahr aus. „Der Transit Custom Plug-in-Hybrid glänzt ohne Kompromisse mit der gewohnten Alltagstauglichkeit“, wirbt Ian Porter, Leitender Ingenieur des Transit Custom-Programms von Ford Europa. Er kombiniere die Vorteile des emissionsfreien Elektroantriebs mit der Freiheit, mühelos auch längere Fahrten absolvieren zu können.
Als kleiner Exkurs sei an dieser Stelle noch auf einen einjährigen Feldversuch hingewiesen, in dessen Verlauf Kunden in London mit einer Flotte von insgesamt 20 Transit Custom Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen mehr als 250.000 Kilometer unter realen Alltagsbedingungen zurückgelegt haben. Die Ergebnisse hatte Ford kürzlich publik gemacht. Als Kernaussage hält der Autobauer fest, dass 75 Prozent der Distanzen, die die Testfahrzeuge in der City von London zurückgelegt haben, sowie 49 Prozent der Strecken im erweiterten Londoner Großraum rein elektrisch absolviert wurden. Ähnliche Feldversuche laufen derzeit in Köln und Valencia. Dort kommt neben dem Transit Custom Plug-in-Hybrid auch der Tourneo Custom Plug-in-Hybrid zum Einsatz.
Apropos: Der Tourneo Custom mit Plug-in-Hybrid-Antrieb kommt ebenfalls noch Ende des Jahres in den Handel. Zu den technischen Daten gibt es den obigen Ausführungen nichts hinzuzufügen. Die Großraum-Limousine für bis zu acht Personen eignet sich laut Ford unter anderem als „Familientransporter“ oder „als Business-Shuttle für Unternehmen, die häufig in Umweltzonen wie zum Beispiel in Innenstädten unterwegs sind“. Die zweite und die dritte Sitzreihe seien so konfigurierbar, dass sich die Passagiere bei Bedarf auch gegenüber sitzen können.
Daneben nutzt Ford die Gelegenheit, um anzukündigen, in Europa künftig „mit sechs führenden Energieversorgern zusammenzuarbeiten“. Der Fokus liege auf Vor-Ort-Lademöglichkeiten für Ford-Kunden und auf „grünen“ Stromtarifen. Erst kürzlich hatte Ford eine entsprechende Kooperation mit dem Energieversorger Centrica bekanntgegeben, die Elektrofahrzeug-Dienstleistungen in Großbritannien und Irland umfasst. Wer die neuen Partner sind, verrät der Autobauer nicht.
Schließlich stellt Ford eine neue App vor, die Fahrern seiner Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge die Suche nach Ladestationen und den Bezahlvorgang erleichtert. In Zusammenarbeit mit NewMotion ermögliche diese neue App Ford-Kunden einfachen Zugang zu mehr als 118.000 Anschlusspunkten in 30 Ländern, heißt es aus der Unternehmenszentrale.
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