Gerüchte um Verzögerungstaktik bei Elektroauto-Absatz
Verzögern Autohersteller den Verkauf von E-Autos absichtlich, bis 2020 die neuen Kohlenstoffdioxid-Grenzwerte in Kraft treten? Die Umweltschutzorganisation Transport & Environment vermutet genau das und liefert einen neuen Hinweis für diese These.
T&E verweist auf ein auf Twitter kursierendes Schreiben von Kia an das gesamte Händlernetz in Spanien, in dem die Händler u.a. angewiesen werden, die Zulassungen für Elektroautos und Plug-in-Hybride bis zum 1. November 2019 zu verzögern. Die Verkaufsbeschränkungen werden dem Schreiben zufolge pünktlich zum 1. Januar 2020 aufgehoben.
Von Gerüchten um solch eine Verzögerungstaktik hören wir nicht zum ersten Mal. Bei Lieferzeiten von 12 Monaten und mehr kam schon des Öfteren der Vorwurf auf, die Hersteller hielten ihre Elektroautos zurück, um die CO2-Flottenemissionen zu manipulieren. Christoph M. Schwarzer hat sich für electrive.net kürzlich auf Spurensuche begeben und mit Experten gesprochen – u.a. mit Professor Stefan Bratzel vom Center Automotive Management (CAM) in Bergisch-Gladbach, der konstatiert: „Industrielle Prozesse brauchen eine gewisse Zeit.“ Die Produktion müsse angepasst werden. Das gelte sowohl für die Batteriezellen als auch fürs Packaging. „Ich bin darum sehr vorsichtig, der traditionellen Autoindustrie eine künstliche Verknappung zu unterstellen.“ Alle Details zum Ergebnis der Recherche gibt es hier.
transportenvironment.org, twitter.com (auf Spanisch)
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