CleverShuttle stellt Betrieb in drei Städten ein

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Der auf E-Fahrzeuge spezialisierte RidePooling-Dienst CleverShuttle hat seinen Betrieb an den Standorten Hamburg, Frankfurt am Main und Stuttgart eingestellt. Auslöser für den Schritt seien wirtschaftliche Gründe sowie besonders in Frankfurt und Stuttgart bürokratische Hindernisse durch das Personenbeförderungsgesetz.

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Wie CleverShuttle mitteilt, können Kunden in diesen Städten ab sofort keine Fahrten mehr ordern. Der Betrieb in Berlin, Kiel, Leipzig, Dresden und München läuft laut der Bahn-Tochter normal weiter.

Die Stellen der 330 betroffenen Fahrer fallen weg, ihnen sollen aber Umschulungen angeboten werden, um an anderer Stelle im Konzern beschäftigt zu werden. Die Fahrzeuge waren am Wochenende noch normal im Einsatz, die Mitarbeiter seien laut einem Sprecher am Montagmorgen informiert worden.

Das Aus in den drei Städten hat jeweils unterschiedliche Gründe. In Frankfurt und Stuttgart seien das vor allem Probleme mit den Behörden bzw. dem Personenbeförderungsgesetz. Wie das „Handelsblatt“ schreibt, sei der Dienst in Frankfurt von den Behörden nie formal genehmigt worden, sondern nur geduldet gewesen. In Stuttgart untersagten die Behörden in diesem April den Ausbau der Flotte von 15 auf 100 Fahrzeuge – insgesamt sei das Geschäft in beiden Städten nicht wirtschaftlich gewesen, so CleverShuttle.

Hamburg hingegen hat in der Vergangenheit mehrere Mobilitätsprojekte genehmigt, auch jenen von CleverShuttle. Allerdings konnte die Bahn-Tochter gegen die Konkurrenz nicht punkten. Der VW-Dienst MOIA setzt deutlich mehr Fahrzeuge ein, zudem sind auch Free Now (früher MyTaxi) und Uber in Hamburg aktiv. Die Bahn testet in Hamburg noch den Shuttle-Dienst Ioki, dieser ist allerdings Teil des ÖPNV und steht nicht in direkter Konkurrenz zu den Ridesharing-Diensten.

Update 15.10.2019: Wie CleverShuttle bei Twitter mitteilte, sollen die Fahrzeuge aus Hamburg, Frankfurt und Stuttgart auf die anderen Städte verteilt werden und dort die Flotte verstärken. Zudem werde im November Düsseldorf als weitere Stadt hinzukommen, auch hier sollen einige der Fahrzeuge eingesetzt werden.

Update 16.10.2019: Es gibt jedoch auch gute News für CleverShuttle. Der japanische Mitsui-Konzern hat sich im Rahmen einer Kapitalerhöhung gemeinsam mit der Deutschen Bahn (DB) an der hinter CleverShuttle stehenden GHT Mobility GmbH beteiligt. Die DB wird mit 76 Prozent weiterhin die Mehrheit der Anteile halten, während Mitsui etwa 12 Prozent übernimmt. Die restlichen 12 Prozent verbleiben bei den drei Gründern. Zur Höhe der Kapitalbeteiligung wurden keine Angaben gemacht.
handelsblatt.com, clevershuttle.de (PDF), handelsblatt.com (Mitsui)

2 Kommentare

zu „CleverShuttle stellt Betrieb in drei Städten ein“
Ivica Krijan
14.10.2019 um 12:28
CleverShuttle hat mit dem Geld der Deutschen Bahn Fahrdienste zu Dumpingpreisen angeboten. Die Fahrten kosteten in Hamburg 1/4 bis 1/3 des Taxipreises. Dieser Dumping wurde als Innovation verkauft. Die Taxifahrer wurden zu ewig Gestrigen erklärt. Außerdem verkündete man urbi et orbi, dass Risdesharing (Teilen einer Fahrt) die Zukunft ist und man damit mit 1/3 des Taxipreises Gewinne machen kann. Die Umwelt Wollte man im gleichen Atemzug retten und den Verkehr entlasten.Nun zeigte sich, dass das alles eine Illusion war und der verlangte Preis nur deswegen möglich war, weil der Besitzer die Deutsche Bahn die Verluste ausgeglichen hat. Es klingt aberwitzig, wenn der Sprecher von CS sagt, die Konkurrenz sei teilweise mit Dumping unterwegs gewesen. Gemeint ist MOIA, eine VW Tochter, welche am VW Tropf hängt und genauso mit einem 1/4 bis 1/3 des Taxipreises unterwegs ist. Nur es ist, dass es dieser Konkurrenz in Stuttgart und Frankfurt nicht gibt, aber trotzdem CS da verschwindet.Es bleibt die Hoffnung, dass man aus diesem Ereignis in der Politik eine Lehre ziehen wird und diese lautet: Individuelle entgeltliche Personenbeförderung ist unter dem Taxipreis nicht wirtschaftlich zu machen. Wer dieses behauptet, der hat wenig Ahnung oder er verfolgt andere Interessen. Dieses gilt auch für Dienste wie Uber oder Free Now, welche mit Dumping und Unterwanderung der Sozialstandards den Kunden suggerieren, dass individuelle Beförderung (dazu gehört auch Ridesharing) unter dem Taxipreis möglich ist.Wie sich Ridesharing auf den Verkehr auswirkt, kann man auf www.dieKlage.de in der Rubrik „Pooling“ nachlesen.Grüße aus hamburg
D-Tric
15.10.2019 um 07:49
Statt immer neuer "Mobilitätsprojekte", die dann den Taxiunternehmen Konkurrenz machen, wäre es da nicht sinnvoller, Taxiunternehmer zu fördern, die auf E-Mobilität umsteigen?

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