Renault bringt Brennstoffzelle in leichte Nutzfahrzeuge

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Renault stattet seine Elektro-Nutzfahrzeuge Kangoo Z.E. und Master Z.E. mit einem Brennstoffzellensystem aus – allerdings als Range Extender und nicht als Hauptenergiequelle. Damit sollen die Reichweiten der beiden Modelle auf bis zu 370 Kilometer steigen.

Bei dem Hochdach-Kombi Kangoo Z.E. liegt die WLTP-Reichweite in der Batterie-Version bei 230 Kilometern, die Hydrogen-Version soll auf 370 Kilometer kommen. Der Wasserstofftank arbeitet mit 350 bar und soll bis zu 1,8 Kilogramm H2 speichern können. Das Ladevolumen liegt bei 3,9 Kubikmetern, das Mehrgewicht für das Wasserstoff-System gibt Renault mit 110 Kilogramm an – die Nutzlast liegt dann noch bei 540 Kilogramm.

Beim Kastenwagen Master Z.E. Hydrogen verdreifacht sich die Reichweite mit dem Range Extender von 120 Kilometer auf bis zu 350 Kilometer. Der Wagen soll in jeweils zwei Versionen als Lieferwagen und Fahrgestellkabine erhältlich sein. Da die zwei Wasserstofftanks (2,1 kg H2 bei 700 bar) unter der Karosserie sitzen, soll das Ladevolumen (10,8 bis 20 Kubikmeter) unangetastet bleiben. Das Zusatzgewicht liegt in diesem Fall bei 200 Kilogramm, die Nutzlast bei 1,2 Tonnen.

Die Brennstoffzellen-Technik wurde zusammen mit der Michelin-Tochter Symbio entwickelt und leistet 10 kW. Anders als bei „gewöhnlichen“ FCEV liegt die Leistung der Brennstoffzelle bei dem Range-Extender-Layout deutlich unter der Motorleistung von 44 kW (Kangoo Z.E.) bzw. 57 kW (Master Z.E.). Bei Brennstoffzellenautos ist meist nur eine relativ kleine Pufferbatterie von wenigen kWh verbaut, die permanent von der Brennstoffzelle nachgeladen wird – ein Laden der Batterie per Kabel ist außer beim Mercedes GLC F-Cell bei keinem Serienmodell vorgesehen.

Anders bei Renault: Hier bleibt die 33 kWh große Batterie der beiden Nutzfahrzeuge gleich, sie kann selbstverständlich per Kabel aufgeladen werden. Das Wasserstoff-System kommt hier nur dazu und sorgt mit seiner geringen Leistung für ein permanentes Nachladen, um die Reichweite zu verlängern. In den meisten Fahrszenarien wird die Batterie aber schneller entladen werden, als die 10-kW-Brennstoffzelle nachladen kann.

Den Marktstart des Kangoo Z.E. Hydrogen kündigt der französische Hersteller für Ende dieses Jahres zum Netto-Basis-Listenpreis von 48.300 Euro (in Frankreich; inkl. Batterie) an, der Master Z.E. soll in der ersten Jahreshälfte 2020 folgen. Den Preis für letzteren nennt Renault noch nicht.

Die beiden Modelle werden übrigens nicht die ersten Brennstoffzellenautos von Renault und Symbio. Bereis im Juni 2015 wurden einige Kangoo Z.E. H2 genannte Fahrzeuge mit nachgerüsteter 5-kW-Brennstoffzelle in Frankreich verkauft, seit 2017 sind auch einige Fahrzeuge in Deutschland unterwegs. Das Konzept dieser Fahrzeuge ähnelt jenen der jetzt vorgestellten Serienmodelle. Allerdings konnte der Preis in der weiterentwickelten Version um mehrere Tausend Euro gesenkt werden.

Übrigens arbeiten auch DHL Express und StreetScooter zusammen an einem neuen E-Transporter, der zusätzlich mit einer Brennstoffzelle ausgestattet ist. In einem ersten Schritt hat DHL Express 100 dieser E-Transporter mit Brennstoffzelle bestellt, deren Auslieferung im Jahr 2020 starten und 2021 abgeschlossen sein soll. Erste Informationen zu einem Brennstoffzellen-Lieferwagen gab es bereits 2017.
logistra.de, group.renault.com, renault-presse.de

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