Q3-Geschäftszahlen: Tesla zurück in der Gewinnzone
Nach zwei Verlustquartalen hat Tesla das dritte Quartal 2019 wieder mit einem Gewinn abgeschlossen. Während der Umsatz auf dem Niveau des Vorquartals lag, weisen die frischen Geschäftszahlen diesmal unter dem Strich ein Plus von 143 Millionen Dollar aus.
Anleger und Brancheninteressierte haben mit Spannung erwartet, ob Tesla wie selbst angekündigt im dritten Quartal wieder schwarze Zahlen schreiben würde. Die Antwort ist: ja. Bei einem Umsatz von 6,30 Milliarden Dollar blieb zwischen Juli und September ein Gewinn von 143 Millionen Dollar hängen. Zur Einordnung: Der Umsatz liegt in etwa auf dem Level des zweiten Quartals (6,35 Milliarden Dollar), deutlich über dem Q1-Resultat (4,5 Milliarden Dollar), aber unter den Rekordwerten aus der zweiten Jahreshälfte 2018 (6,8 und 7,2 Milliarden Dollar).
Im Gegensatz zum bisherigen Jahresverlauf gelang es Tesla, erstmals wieder Gewinne zu erwirtschaften, wenn auch nicht so üppig wie im dritten Quartal 2018, als ein Rekordgewinn von 311 Millionen Dollar zu Buche stand. Nach den zwei Vorquartalen, in denen der US-Elektroautobauer mit 702 Millionen (Q1) bzw. 408 Millionen Dollar (Q2) noch ordentlich Miese machte, war es nun immens wichtig, das Ruder herumzureißen.
Tesla selbst erklärt den Sprung zurück in die schwarzen Zahlen mit „grundlegenden Verbesserungen der Effizienz im operativen Geschäft“ und nennt unter anderem reduzierte Herstellungs- und Materialkosten. Die Betriebskosten seien auf dem niedrigsten Niveau seit Produktionsbeginn des Model 3, heißt es im Geschäftsbericht. Darüber hinaus sei das Tempo der Auslieferungen erhöht und die Effizienz der Produktionslinien „drastisch verbessert worden“.
Apropos Auslieferungen: Wie Tesla bereits im Vorfeld eröffnet hat, lag das Ausliefervolumen im dritten Quartal bei rund 97.000 Elektroautos, davon 79.600 Model 3 sowie 17.400 Model S und Model X. Damit haben die Kalifornier zwar die angestrebten 100.000 Auslieferungen verfehlt, aber dennoch ein neues Rekordquartal erreicht. Produziert worden sind zwischen Juli und September derweil 96.155 Stromer, darunter 79.837 Model 3 und zusammen 16.318 Model S und Model X. Im Vorquartal waren es mit 87.048 gefertigten E-Autos erheblich weniger.
Für das Gesamtjahr peilen die Kalifornier nun 360.000 Auslieferungen an. Das ist die untere Zielschwelle der zuvor genannten Spanne von 360.000 bis 400.000 Auslieferungen. Dafür müsste das vierte Quartal aber besonders gut laufen: Bei in diesem Jahr kumuliert rund 255.000 ausgelieferten Autos bleibt eine Diskrepanz von 105.000 Auslieferungen, die bis zum Jahresende zu bewältigen wären.
Mit dem Model Y, einer weiteren Effizienzsteigerung der Produktionslinien und der Gigafactory in Shanghai, die laut Geschäftsbericht übrigens im Aufbau 65 Prozent günstiger sein wird als ihr amerikanisches Pendant, will Tesla unterdessen weiter wachsen. Konkret heißt das: Mehr Kapazitäten, mehr Fahrzeugauslieferungen und damit verbunden mehr Einnahmen. Ergo will Tesla in der Gewinnzone bleiben, allerdings spricht der Autobauer von möglichen „temporären Ausnahmen“ während der Einführungsphase neuer Produkte.
Ein kleines Update gab Tesla auch zu dem E-Lkw Semi: Dessen Produktion soll 2020 „in begrenzten Stückzahlen“ aufgenommen werden. Bei der Vorstellung 2017 war noch 2019 als Produktionsstart angepeilt worden. Zugeknöpfter gab sich Elon Musk bei News zu dem kommenden Pickup: In dem Webcast nach Bekanntgabe der Quartalszahlen wollte er auf Nachfrage keine Informationen zum Zeitplan des Pickups geben. Nur so viel: Der „Cybertruck“, wie Musk das Modell nannte, könne das bisher beste Produkt von Tesla werden. Außerdem will das Unternehmen „bald“ den Standort seiner geplanten europäischen Gigafactory bekannt geben. Diese sei für 2021 geplant.
Bei dem Ausbau des Supercharger-Netzwerks sind die Zeiten des großen Wachstums vorbei – was angesichts der bereits erreichten Größe auch wenig verwundert. Im abgelaufenen Quartal kamen weltweit noch 66 neue Supercharger-Stationen hinzu, es sind jetzt 1.653 Stationen (+4 Prozent). Die Zahl der Destination Charger stieg um drei Prozent auf 23.906 Lader.
ir.tesla.com
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