Caritas nimmt 165 E-Smart in Flotte auf
Mit 165 E-Smart nimmt die Caritas in Nordrhein-Westfalen Deutschlands größte Elektroflotte im Bereich Pflege & Soziales in Betrieb. Die vom Land geförderten E-Autos wurden jetzt von Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart an den Wohlfahrtsverband übergeben.
25 Ortsverbände werden die Stromer vorrangig für die ambulante Pflege nutzen und damit laut der Mitteilung 3.000 Patienten erreichen. Für die gesamte Elektro-Flotte bauen die Caritas-Ortsverbände derzeit die notwendigen Ladesäulen auf. Insgesamt sollen 500 neue Ladepunkte in Zusammenarbeit mit den örtlichen Netzanbietern errichtet und die Fahrzeuge mit ausschließlich regenerativ erzeugtem Strom betrieben werden.
Bessere Auslastung, flexiblere Nutzung: Dank einer neuen Software-Lösung können Fuhrparkbetreiber laut Daimler ihre Smart-Flotte mit einem eigenen, individuell zugeschnittenen Carsharing organisieren. Erstmals getestet wird dieser neue Dienst bei der Caritas mit den 165 vollelektrischen Smarts. Dabei passt der Kunde das Produkt seinen Wünschen und Bedürfnissen an: Er konfiguriert selbst, welche Möglichkeiten des Verleihs er für seinen Fuhrpark realisieren möchte. Er entscheidet zudem, wer auf die Fahrzeuge zugreifen darf, kann als Anbieter Mietzeiträume und zulässige Kilometer festlegen und wird in Zukunft zudem die Möglichkeit haben, seine Fahrzeuge kostenpflichtig zu verleihen, digitale Fahrtenbücher zu führen und Führerscheine zu verifizieren. Per App können Fahrer die Buchungen anfragen. Je nach Einstellung akzeptiert das System die Buchung automatisch, wenn sie die festgelegten Kriterien erfüllt. Dann kann der Nutzer das Fahrzeug mit seinem Smartphone finden und öffnen. Nach der Betaphase soll der „fleetshare by smart“ genannte Service noch 2020 auf den deutschen Markt kommen.
„Ich freue mich sehr, dass die Caritas die Vorteile der Elektromobilität erkannt hat und ihre Flotte umstellt“, sagt NRW-Wirtschaftsminsiter Andreas Pinkwart. „Gerade für die relativ kurzen täglichen Strecken, die Pflegedienste zurücklegen, sind kleine und effiziente E-Fahrzeuge ideal. Die Caritas leistet so einen spürbaren Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität in den Städten und zum Klimaschutz.“
Auch der Bundesverband eMobilität e.V. lobte die Weitsicht des Projekts. „Die Verantwortlichen der Caritas haben konsequent ihre Vorteile in der Elektromobilität erkannt, zielgerichtet ein Handlungskonzept für den Betrieb der Flotte erstellt und umgesetzt“, sagte Frank Müller, Wissenschaftlicher Beirat des BEM bei der Fahrzeugübergabe in Dortmund.
Die Weitsicht betrifft auch die weitern Pläne: Die Caritas will die Flotte über die 165 Smart EQ weiter ausbauen, in den kommenden zwei Jahren sollen laut dem Caritas-Vorstandsvorsitzenden Patrick Wilk rund 600 weitere Elektrofahrzeuge eingeflottet werden. „Unser Ziel ist es, möglichst viele pflege- und hilfsbedürftige Menschen auf nachhaltige Weise zu versorgen und damit einen Beitrag zur Wahrung der Schöpfung zu leisten“, sagt Wilk. „Die Fördermittel sind für uns eine große Hilfe, um die wirtschaftlichen Herausforderungen durch die Umstellung auf Elektromobilität zu stemmen.“
Jedes Fahrzeug erhält neben dem Umweltbonus eine Förderung von 2.700 Euro aus dem Förderprogramm „Emissionsarme Mobilität“ des Landes – insgesamt steuert das Land NRW so 450.000 Euro bei. Möglich wären in dem Programm bis zu 4.000 Euro je Fahrzeug – da die Caritas die E-Smarts jedoch kürzer als 60 Monate least, wurde in diesem Fall nicht die maximale Fördersumme bewilligt.
Laut dem NRW-Wirtschaftsministerium sind bereits 4.000 Anträge für das seit Februar 2019 laufende Programm bewilligt worden. Davon waren rund 85 Prozent Pkw, der Rest Nutzfahrzeuge – jene zwischen 2,3 und 7,5 Tonnen erhalten sogar bis zu 8.000 Euro Förderung. Zudem habe das Land in den vergangenen zwei Jahren rund 7.600 öffentlich und nicht öffentlich zugängliche Ladepunkte bezuschusst. Knapp 4.000 davon wurden in Privathaushalten installiert.
wirtschaft.nrw, daimler.com
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