Cummins zeigt Lkw-Studie mit skalierbarem BZ-Antrieb

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Der US-Motorenbauer Cummins hat auf der North American Commercial Vehicle Show als Technologie-Demonstrator einen selbst entwickelten Schwerlast-Lkw mit einem von 90 bis 180 kW skalierbarem Brennstoffzellen-System präsentiert.

Cummins betont, den Truck in Eigenregie, ohne Hilfe von Partnern entwickelt zu haben. Allerdings basiert das Brennstoffzellen-System auf der Technologie der von Cummins im Juli übernommenen Firma Hydrogenics. Der Lkw kommt auf mindestens 90 kW, wobei die Leistung des Brennstoffzellen-Antriebs in 30 kW- oder 45 kW-Schritten auf bis zu 180 kW ausbaubar ist. Hinzu gesellt sich ein 100-kWh-Akku, sodass eine Reichweite von 150 bis 250 Meilen (rund 240 bis 400 km) möglich sein soll. Je nach Einsatzzweck können laut Cummins optional zusätzliche Wasserstofftanks oder eine zusätzliche Brennstoffzelle installiert werden. Auch der Druck der H2-Speicherung sei zu einem gewissen Grad variabel, lässt der Hersteller wissen.

Als bevorzugte Anwendungsfelder für den Brennstoffzellen-Lkw nennt Cummins städtische Zustelldienste oder den Einsatz in Häfen und an Containerterminals. „Die Entwicklung dieses hochmodernen Brennstoffzellen-Trucks als Technologiedemonstrator ist ein wichtiger Schritt, um wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen, die für die weitere Entwicklung guter Lösungen für den Markt (…) entscheidend sind“, äußert Thad Ewald, Leiter des Geschäftszweigs Electrified Power des Unternehmens.

Erst vor Kurzem hatte Cummins im Bereich Brennstoffzellen-Technologie auch eine Kooperation mit Hyundai gestartet. Ziel der Zusammenarbeit sei es, gemeinsam E-Antriebe für Nutzfahrzeuge zu entwickeln und zu vermarkten, hieß es dazu Ende September. Dabei sollen die BZ-Systeme von Hyundai mit den elektrischen Antriebs-, Batterie- und Steuerungstechnologien von Cummins kombiniert werden. Hyundai hatte auf der Nutzfahrzeugmesse in Atlanta selbst das Konzept eines futuristischen Brennstoffzellen-Lkw vorgestellt.

Während der bisher vor allem für Dieselmotoren bekannte US-Hersteller Cummins also eindeutig mit neuen Antriebstechnologien liebäugelt, will er ganz offensichtlich Befürworter konventioneller Antriebsarten nicht vergraulen. So betonen die Amerikaner, dass ihre Strategie darin bestehe, Kunden ein breites Portfolio an Optionen anzubieten: „von Diesel und Erdgas über Hybride bis hin zu elektrischen Batterie- und Brennstoffzellenlösungen“. Man wolle Kunden beim Übergang von einer Technologie zur anderen zu dem Zeitpunkt helfen, der für ihr Geschäft am besten sei, heißt es diplomatisch.

Fakt ist, dass sich der US-Hersteller, der bereits 2017 den Prototyp eines Elektro-Lkw präsentiert hat und im vergangenen Jahr auch dem Hydrogen Council beigetreten ist, schon eine ganze Reihe von Zukäufen im Bereich E-Mobilität geleistet hat: Im Oktober 2017 übernahm Cummins den ehemaligen Elektromotorrad-Hersteller und jetzigen Batteriespezialisten Brammo, im Februar 2018 folgte der Erwerb des auf Elektro- und Hybridfahrzeuge spezialisierten britischen Geschäftsbereich von Johnson Matthey, ehe sich Cummins im Juli 2018 auch den E-Antriebs-Spezialisten Efficient Drivetrains und im Juli dieses Jahres wie oben erwähnt den Wasserstoff-Spezialisten Hydrogenics einverleibte.
businesswire.com

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