Baden-Württemberg: Flächendeckendes Ladenetz ist fertig
In Baden-Württemberg ist das bislang dichteste Netz von Ladesäulen fertig – nach Angaben eines Konsortiums ist eine Ladesäule nie weiter als zehn Kilometer entfernt. Jetzt haben die Projektpartner Bilanz gezogen.
Inzwischen sind 456 Ladesäulen in einem Zehn-Kilometer-Raster über das Land verteilt. Das Konsortium aus 77 Stadtwerken und Versorgern sowie drei Kommunen hatte unter Führung der EnBW hierzu bestehende Ladesäulen modernisiert und 127 Säulen neu errichtet, um die Ziele des Landesprogramms „Flächendeckendes Sicherheitsladenetz für Elektrofahrzeuge“ (SAFE) zu erreichen.
„Mit dem flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur zeigen wir: Elektromobilität eignet sich nicht nur für die Großstadt!“, sagte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bei der Abschlussveranstaltung in Stuttgart. „Gemeinsam zeigen wir damit: Wir drücken auf die Tube und bringen die Elektromobilität in Baden-Württemberg Schritt für Schritt voran.“
Das Konsortium rund um EnBW hatte im Mai 2018 den Zuschlag für das SAFE-Projekt erhalten. Eine der Vorgaben: In einem 10 x 10 Kilometer großen Raster muss sich mindestens eine AC-Ladestation mit 22 kW befinden, im darüber liegenden Raster mit 20 x 20 Kilometer ein DC-Lader mit 50 kW. So soll es auch in ländlichen Gebieten einfacher werden, ein Elektroauto an einer öffentlichen Station zu laden.
Im Zuge des Ausbaus wurden die vorhandenen über 250 AC-Ladesäulen und über 60 DC-Schnelllader um 88 neue AC-Lader und 40 neue Schnelllader ergänzt. Das nun entstandene Ladenetz sollen die Projektpartner mindestens sechs Jahre betreiben. Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) betonte, dass in dem Betrieb auch die Zuverlässigkeit der Säulen gewährleistet sein muss. „E-Laden muss so sicher wie einfach sein“, so Hermann. „Vor allem müssen die Ladepunkte funktionieren.“ Mit dem SAFE-Ladenetz sei die Basis für die Elektrifizierung des Pkw-Verkehrs in Stadt und Land geschaffen.
EnBW-Chef Frank Mastiaux verdeutlichte nochmals die Komplexität des Projekts mit der Vielzahl an Mitwirkenden. „Mit Schlagkraft und Teamarbeit haben 81 Partner innerhalb von nur 18 Monaten ein leistungsstarkes und verlässliches Ladenetz aufgebaut“, so Mastiaux. „Komplexe Infrastrukturprojekte brauchen nicht nur einen verlässlichen Rahmen, sondern ein planvolles und koordiniertes Zusammenspiel unterschiedlicher Akteure.“ Das sei bei SAFE unter anderem deshalb gelungen, weil das Projekt bei jedem Partner vor Ort eine hohe Priorität hatte.
Diese Erfahrungen will Baden-Württemberg weiter nutzen. Bei der Veranstaltung in Stuttgart gaben die Projektpartner bekannt, dass die Landesagentur „Netzwerk Ladeinfrastruktur BW“ den Austausch in dem Bundesland stärker bündeln will. Über diese Plattform sollen aktuelle Herausforderungen diskutiert und Lösungsansätze entwickelt werden, so die Ankündigung.
baden-wuerttemberg.de
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