Tesla baut in China sein Service- und Ladenetz aus
Tesla will im Zuge des anstehenden Produktionsstarts in der Gigafactory 3 in Shanghai in den kommenden Monaten die Anzahl seiner Service-Zentren in China von 29 auf 63 und die Zahl seiner Schnellladestationen um 39 Prozent auf 362 Stück erhöhen.
Das geht laut einem Bericht von Reuters aus Planungsdokumenten hervor, die der Nachrichtenagentur vorliegen. Neben der Expansion des Service-Netzwerks schwebt Tesla auch vor, einige seiner 48 bestehenden Showrooms in China in sogenannte One-Stop-Shops umzuwandeln. Diese „Tesla Centers“ sollen künftig auch als Lager für Auslieferungen und als Unterstützungseinheit für Wartungen dienen. Die ersten dieser Zentren sollen anonymen Quellen zufolge in Shanghai und Guangzhou entstehen.
Was Wartung- und Reperatur angeht, betreibt Tesla seine Service-Einrichtungen bisher größtenteils in Chinas Küstenregionen und großen Provinzhauptstädten. Den nun vorliegenden Dokumenten nach sind jetzt weitere in den Städten Urumqi, Kunming und Harbin geplant. „Der Ausbau des Servicenetzes ist sehr wichtig, um das Vertrauen der Kunden zu stärken“, äußert Teslas China-Chef Wang Hao gegenüber Reuters.
Mehr physische Einrichtungen vor Ort sind eigentlich nicht, was Tesla grundsätzlich anstrebt. Die Pläne für China markieren eindeutig eine Abkehr von der im März von Tesla-Chef Elon Musk angekündigten Strategie, Präsenz-Einrichtungen aus Kostengründen weltweit schließen zu wollen. Wahrscheinlich ist, dass der US-Elektroautobauer für China eine Ausnahme macht. Denn weiteres Wachstum im Reich der Mitte ist für Tesla essenziell: Während der Umsatz in den USA im dritten Quartal 2019 um 39 Prozent nachgab, ist er in China um 64 Prozent auf 669 Millionen Dollar gestiegen – und das allein mit Importmodellen. In der Gigafactory in Shanghai sollen bereits in Kürze 3.000 Model 3 pro Woche vom Band laufen. Das wären laut dem Forschungsunternehmens LMC Automotive dann vier Mal so viele wie in diesem Jahr in China pro Monat verkauft worden sind. Es müssen also neue Käuferschichten her.
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