ID. Space Vizzion: VW zeigt einen Elektro-Kombi

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VW wird am 19. November am Vorabend der Los Angeles Auto den ID. Space Vizzion präsentieren und zeigt bereits vorab erste Renderings. Das rein elektrische Modell im Kombi-Format soll Ende 2021 als Serienfahrzeug vorgestellt werden.

Für das inzwischen siebte Konzeptfahrzeug der ID.-Reihe gibt VW eine WLTP-Reichweite von bis zu 590 Kilometern an. Die jetzt veröffentlichten Renderings zeigen eine mächtige Front, die geschwungenen Seitenlinien enden in einem Kombi-artigen Heck – nicht so kantig und auf maximales Ladevolumen ausgelegt wie ein Passat Variant, die Heckscheibe steht leicht schräg, vergleichbar mit einem BMW 5er Touring.

VW vermeidet es in der kurzen Mitteilung zum ID. Space Vizzion, das Fahrzeug als Kombi zu bezeichnen – nennt aber auch nicht konkret, in welches Segment der Wagen in der Definition der Wolfsburger fällt. Nur so viel: Der ID. Space Vizzion definiere ein völlig neues, rein elektrisches Fahrzeugsegment – er sei „ein Variant von morgen, der die aerodynamischen Eigenschaften eines Gran Turismo mit den großzügigen Raumverhältnissen eines SUV verbindet“.

„Bisher haben wir mit unserer ID.-Familie gezeigt, was in jeder der bekannten Fahrzeugkategorien elektrisch möglich ist. Mit dem ID. Space Vizzion schaffen wir ein neues, rein elektrisches Segment,“ sagt Klaus Bischoff, Leiter Volkswagen Design.

Außer der Reichweite nennt VW keine weiteren technischen Daten. Klar ist nur, dass der E-Kombi wie alle ID.-Modelle auf dem MEB basiert. Der Baukasten lässt Akku-Größen von bis zu 111 kWh zu. Die hohe Reichweite von bis zu 590 Kilometern soll der ID. Space Vizzion aber nicht nur dank der potenziellen Akku-Größe erreichen, sondern auch mit einem niedrigen Luftwiderstand. Laut VW wird die Front- und Dachparte des Wagens vom Fahrtwind durchströmt und verbessert so die aerodynamischen Eigenschaften.

Im Innenraum will VW auf nachhaltige Rohstoffe setzen. So soll laut der Mitteilung statt Leder ein Material namens „AppleSkin“ verwendet werden – ein Kunstleder, für das unter anderem Reststoffe aus der Apfelsaftproduktion verwendet werden. Die Serienversion wird Ende 2021 vorgestellt und soll in verschiedenen Versionen in Nordamerika, Europa und China auf den Markt kommen.

Wenn die Studie dann auf den Markt kommt, ist das Produktionsnetzwerk der Wolfsburger zunehmend auf den MEB ausgerichtet. Wenige Tage nach dem offiziellen Produktionsstart des ID.3 in Zwickau gab Volkswagen bekannt, dass die Vorproduktion in dem ersten ganz auf Elektromobilität ausgerichteten Werk in China angelaufen sei. Die Fabrik von SAIC Volkswagen in Anting bei Shanghai soll im Oktober 2020 die Serienproduktion aufnehmen.

Welches Modell derzeit in Anting gefertigt wird, nennt VW in der Mitteilung noch nicht. Die erste Phase der Vorproduktion beginne „mit einem speziell auf den chinesischen Markt ausgerichteten ID. Modell der Marke Volkswagen“, hieß es lediglich. Später sollen dort mehrere MEB-Modelle für verschiedene Konzernmarken gefertigt werden, die Rede ist von 15 Baureihen bis 2025.

„China spielt eine entscheidende Rolle in unserer Elektrifizierungsstrategie, die den Weg für Volkswagens Ziel ebnet, bis 2050 bilanziell CO2-neutral zu sein“, sagte VW-Chef Herbert Diess bei der Veranstaltung in Anting. Nicht nur die sauberen Elektroautos tragen dazu bei, sondern auch das Werk selbst. Die Flächennutzung wurde stark verbessert, was bedeutet, dass im Vergleich zu einer Standardfabrik weit weniger Land und bebaute Fläche benötigt werden. Zudem sei Anting für VW in China für umweltfreundliche und intelligente Fabriktechnologien.

Aber auch in Deutschland passt VW seine Lieferketten auf die Elektroautos an. Im Komponentenwerk Braunschweig fährt der Konzern gerade die Produktion der Batteriesysteme hoch. Am dem Standort für Batteriesysteme entstehen rund 300 Arbeitsplätze in der Fertigung. Nach komplettem Hochlauf werden hier bis zu 500.000 Batteriesysteme jährlich gefertigt – allerdings nicht nur für den ID.3, sondern auch weitere MEB-Modelle.

„Die neue Fertigung für Batteriesysteme ist ein weiterer Meilenstein in der Zukunftssicherung von Beschäftigung und Standort. Der erfolgreiche Produktionsstart ist eine tolle Mannschaftsleistung von Entwicklung, Planung, Anlagenbau und Fertigung“, sagt Uwe Fritsch, Vorsitzender des Betriebsrates Volkswagen Group Components Braunschweig. Bereits im Sommer hat VW bekanntgegeben, welche Werke die Komponenten für den ID.3 zuliefern.
volkswagen-newsroom.com (ID. Space Vizzion), volkswagen-newsroom.com (Anting), volkswagen-newsroom.com (Braunschweig)

7 Kommentare

zu „ID. Space Vizzion: VW zeigt einen Elektro-Kombi“
StromSchleuder
08.11.2019 um 12:21
VW scheint es ja wirklich Ernst zu nehmen. TOP
Tom
11.11.2019 um 07:55
Erinnert mich stark an einen Opel Insignia Sportstourer
Uwe
11.11.2019 um 08:12
Der Elektro Bus geistert jetzt seit 6 (7? 8?) Jahren durch die Presse und ist immer noch nicht greifbar. Ein sinnvoller PHEV auf Tiguan-Basis wird für China produziert, ist aber in Deutschland nicht absehbar. Zur Erinnerung -> Die 0,5%-Regelung ist nunmehr fast 1 Jahr anwendbar.VW schläft (den Schlaf der Gerechten?)
Fraessdorf
11.11.2019 um 09:01
Spannende Studie - jedoch wundert es mich, dass man im Zuge der neuen Freiheitsgrade in der Antriebstechnologie noch stets hergebrachte Kariosserieformen wiederverwebndet. Es ließen Sich ganz andere Optionen realisieren. Mich erinnert das an der Übergang von Pferdekutsche auf Automobil - Kutsche mit Verbrennungsmotor statt Pferden.
Christian
11.11.2019 um 09:49
Mir erscheint die Motorhaube etwas zu lang für ein BEV...! Mal schauen, wie dieser "Kombi" dann in natura ausschaut.
MAG. PAUL HINNER
11.11.2019 um 13:04
Endlich ein Kombi, damit auch Außendienst und Familien auf e-Auto wechseln können. Passat Kombi ist ja ein sehr beliebtes Modell. Prima!
Lex
12.11.2019 um 08:46
die Autohersteller bringen jede Art von EV in dem chinesischen Markt und es gibt Leute die sich noch wundern dass diese Modelle in Europa nicht zur Verfügung sind. China ist der großte EV Markt der Welt, der richtige Ort wo das Geschäftsmodell skalierbar ist. Gleich danach USA, aber nicht für alle, und dann wird Europa kommen

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