Bund stockt Millionen-Budget für Batterieforschung auf

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Bundesforschungsministerin Anja Karliczek will statt 500 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren insgesamt 560 Millionen für die Batterieforschung zur Verfügung stellen. Zudem sollen Gelder in andere Projekte umgeleitet werden, weil Münster vorerst gar nicht so viel benötige wie zunächst geplant.

Das will das „Handelsblatt“ erfahren haben. Die Novellierung des Plans soll im Nachgang eines Treffens der Forschungsministerin mit Ministern aus jenen Bundesländern erfolgt sein, die sich um die Batterieforschung beworben hatten. Bekanntlich gab es jüngst Streit um den Zuschlag für die Batterieforschungsfabrik nach Münster. Karliczek wurde vorgeworfen, dass der ausgewählte Standort nahe ihres Wahlkreises liege und das Auswahlverfahren intransparent abgelaufen sei. Neben Münster hatten sich Ulm, Salzgitter, Itzehoe, Dresden und Augsburg beworben.

Nun soll also auch Geld für Projekte in anderen Bundesländern locker gemacht werden. Karliczek und ihre Länderkollegen seien sich einig, dass „alle Beteiligten ihre hervorragenden Kompetenzen unter dem Dachkonzept ,Forschungsfabrik Batterie‘ einbringen wollen“, wird Forschungsstaatssekretär Wolf-Dieter Lukas vom „Handelsblatt“ zitiert.

Unter Forschungsfertigung Batteriezelle subsumiert das Ministerium ein groß angelegtes Projekt zum Aufbau einer industriellen Fertigung von Lithium-Ionen-Zellen, das aus einem Forschungs- und einem Industrieteil besteht. Ursprünglich wollte Karliczek dafür etwa 500 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Nach dem Zuschlag sagte auch das Land Nordrhein-Westfalen zu, 200 Millionen Euro zuzuschießen.

Unabhängig von der oben genannten Förderaufstockung und teilweisen Neuverteilung – deren offizielle Bestätigung wohlgemerkt noch aussteht – sind die Vorbereitungen in Münster bereits gestartet: Die Fraunhofer-Gesellschaft und die Forschungspartner des Landes haben Ende Oktober damit begonnen, das Konzept für die „Forschungsfertigung Batteriezelle“ im Hansa-BusinessPark im Süden der Stadt umzusetzen. Der erste Teilprojekt-Antrag der Fraunhofer-Gesellschaft zum Aufbau und zur Inbetriebnahme einer ersten Produktionslinie mit einem Fördervolumen von rund 150 Millionen Euro wurde bereits vom Bundesforschungsministerium bewilligt. Bis der eigentliche Aufbau startet, wird es aber noch einige Monate dauern.
handelsblatt.com

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