Preis des e.GO Life erhöht sich um 2.000 Euro

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e.Go Mobile wird den Kaufpreis seines E-Kleinwagens Life voraussichtlich um 1.000 bis 1.200 Euro erhöhen müssen. Als Grund nennt Firmenchef Günther Schuh u.a. „Sonderauflagen“. Hinzu könnte noch der Herstellereigenanteil für den Umweltbonus kommen.

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Diese Angaben machte Schuh in einem Beitrag der WDR-Sendung „Lokalzeit“ aus Aachen. Allen voran mit dem kommenden Eigenanteil in Höhe von 3.000 Euro für den Umweltbonus hadert der Unternehmenschef.

Diesen werden die Aachener wohl auf die Kunden umlegen, wenn e.Go Mobile bei der Bundesregierung mit seiner Forderung, bei reinen E-Auto-Herstellern auf den Eigenanteil zu verzichten, kein Gehör finden sollte. Schuh bezeichnet die Erhöhung von 2.000 auf 3.000 Euro, die beim jüngsten Autogipfel in Berlin vereinbart wurde, als existenzgefährdend. Übrigens wird Schuh bei seinem Vorstoß von der Landesregierung Nordrhein-Westfalens unterstützt: „Die Kritik der reinen Elektroautohersteller an der Ausgestaltung des Umweltbonus ist nachvollziehbar“, wird ein Sprecher der Staatskanzlei von „RP online“ zitiert. Es bleibt also abzuwarten, ob sich die Bundesregierung und die Autolobby in diesem Punkt noch bewegen werden.

Doch zurück zum e.Go Life: Zurzeit wird die First Edition ausgeliefert. Dabei handelt es sich um ein vorkonfiguriertes Sondermodell für 24.250 Euro. Eigentlich sollten alle 3.300 Vorbesteller des e.GO Life in der First Edition bis Ende des Jahres ihr Auto erhalten. Wegen neuer Schwierigkeiten kann aber nach bereits vorausgegangenen Verzögerungen auch dieser Zeitplan nicht gehalten werden: Inzwischen sind nur noch 600 Auslieferungen für 2019 geplant.

Bei den frei konfigurierbaren Varianten dauert es ohnehin noch, bis die ersten Fahrzeuge ausgeliefert werden. Wer ein Exemplar für 15.900 (Basisversion), 17.400 (mittlere Variante) bzw. 19.900 Euro (leistungsstärkste Variante) geordert hat, muss sich weiter in Geduld üben. Der e.GO Life, dessen Serienversion erstmals im März in Genf präsentiert worden ist, wird seit März in Aachen gefertigt.

Update 22.11.2019: Die e.GO Mobile AG gab jetzt bekannt, die Preise für den e.GO Life ab Januar 2020 anzuheben. Demnach werden alle drei Varianten des Stromers (20, 40 und 60) sich um 2.000 Euro erhöhen. Die verzögerten Straßenfreigaben mehrerer Zulieferkomponenten sollen den Entwicklungs- und Materialaufwand für den e.GO Life „erheblich erhöht“ haben. Doch das ist nicht der einzige Grund: „Darüber hinaus wird nun zusätzlich auch die Umweltprämie mit einem Eigenanteil der Hersteller verlängert und erhöht, daher bleibt uns nichts anderes übrig, als unsere Preise entsprechend anzupassen“, so Prof. Dr. Günther Schuh, CEO der e.GO Mobile AG.

Der e.GO Life 20 kostet nach der Preisanpassung 17.900 Euro inklusive Batterie und Mehrwertsteuer. Der e.GO Life 40 werde aufgrund der starken Nachfrage zuerst mit einer größeren 23,5 kWh Batterie für 20.600 Euro angeboten. Bislang konnte diese Variante nur mit einem 17,5 kWh Akku für 17.400 Euro bestellt werden. Die Auslieferungen des e.GO Life 40 sollen ab März 2020 beginnen. Der neue Preis des e.GO Life 60 liegt bei 21.900 Euro. Für die bislang getätigten Bestellungen und die Vorbesteller bleiben die Preise unverändert. Die Möglichkeit zur Vorbestellung endet am 31. Dezember 2019. Bis Ende des Jahres werden 600 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert. Es liegen über 400 feste Bestellungen und 3.100 Vorbestellungen vor.
wdr.de, rp-online.de, Update per E-Mail

8 Kommentare

zu „Preis des e.GO Life erhöht sich um 2.000 Euro“
400Gon
16.11.2019 um 17:10
Es ist kaum nachzuvollziehen warum engagierte Startups welche zur Lösung des Problems beitragen nun durch eine staatliche verordnete Erhöhung des Eigenanteil bestraft werden (= aus dem Markt gedrängt werden). Eigentlich hatten die etablierten deutschen Autobauer den Staat um Hilfe gebeten um den Technologieumschwung bezahlbar zu gestalten. Der Eigenanteil sollte ein Zeichen der Mitverantwortung der Problemverursacherfirmen darstellen. Doch diese Massenhersteller finanzieren den Eigenanteil der Prämie einfach im Flottenverbund quer - diese Möglichkeit haben e.Go und Sono nicht. Es muss einen Weg geben das auch vor dem Hintergrund der sehr geringen Stückzahlen dieser Hersteller der Eigenanteil von den Problemverursachern mit finanziert wird. Der Gipfel der Empörung wäre für mich erreicht wenn Problemlöserfirmen still aus dem Markt gedrängt werden und die Problemverursacherfirmen mit der Arbeitsplatzverlustdrohung nach Hilfe vom Staat ruft.
net1
19.11.2019 um 12:46
Herr Prof. Schuh wusste auf welches Terrain er sich da begibt. Dass Elektroautos gefördert werden, durfte schon zu Zeiten seiner Planungen bekannt gewesen sein. Wenn er damals eine vernünftige Risikoanalyse in Auftrag gegeben hat (genügend Studenten hat er ja wohl offensichtlich) dann kam da sicher auch raus, dass die Regierung den Herstelleranteil erhöhen könnte. So überraschend kam das jetzt ohnehin nicht. Förderungen, Subventionen und staatliche Leistungen sind i.d.R. immer nach dem Solidarprinzip aufgebaut. Jetzt damit zu kommen, dass er nicht der Verursacher der Problematik sei, ist schlichtweg eine faule Ausrede. Die Wahrheit ist doch, dass er nicht schnell genug am Markt sein konnte, dass er sich in der Branche extrem schwer tut und dass eines der größten Risiken eingetreten ist: Ein etablierter Markenhersteller bietet günstiger und besser an. Aber es ist natürlich immer einfacher die Schuld bei anderen (i.e. beim Staat) zu suchen.
Max
18.11.2019 um 11:16
Herr Schuh behauptet, dass sein Produktions-Know-how in Verbindung mit einfacher Bosch-Massentechnik zu besonders geringen Produktionskosten führen würde. Mag ja sein, aber er war offenbar zu langsam, die Produktionskosten bei der Konkurrenz sind schneller gefallen. Hier sieht man, was bei 9 von 10 neugegründeten Unternehmen passiert, sie schaffen es nicht. Warum soll es bei e.GO anders sein?
autarc
17.11.2019 um 07:14
Dem kann ich nur zustimmen, Lobbyisten und Regierende schanzen sich Fördergelder zu, lassens uns, auch kleine, Steuerzahler finanzieren, nebenbei wird noch lästige Konkurenz ausgebremst.Ich würde die Förderung auf 25 T€ Listenpreis ohne Eigenförderung begrenzen, ähnlich Kalifornien.
Uwe
18.11.2019 um 09:43
Immerhin sinkt der Realpreis um weitere 1000 Euro!!!Wenn die Hersteller-Umweltprämie vorher drauf kommt, bleibt immer noch der erhöhte Anteil der staatlichen Förderung, die abgeht.16.900 - 4.000 = 12.900 17.900 - 6.000 = 11.900Wo ist nun das Problem???
Thomas Wagner
21.11.2019 um 21:56
Hier wird viel Wind um nahezu nichts gemacht. Herr Schuh bekommt seinen e.Go life nicht in erwähnenswerten Mengen auf die Straße. Da ist das Spielchen um den Umweltbonus doch nebensächlich. Der e.Go life ist Elektroauto 2013 mit minimaler Reichweite und Ausstattung. Dafür ist der aufgerufene Preis hoch. Ich kann mir nicht vorstellen, wie dieses Konzept gegen zB. die Drillinge des Volkswagen-Konzerns bestehen soll ?
400Gon
21.11.2019 um 23:05
"Förderungen, Subventionen und staatliche Leistungen sind i.d.R. immer nach dem Solidarprinzip aufgebaut. Jetzt damit zu kommen, dass er nicht der Verursacher der Problematik sei, ist schlichtweg eine faule Ausrede."Mit Solidaritätsprinzip hat diese Förderung nichts zu tun. Hier geht es nicht um Sozialleistungen - hier geht es um eine Lenkungfunktion um eine politisch angestrebte Veränderung bezahlbar zu gestalten welche für dieses Land notwendig ist. Und ist es wirklich Ihre Meinung, dass diese jungen unbelasteten Startups für die fehlgeleiteten Entscheidungen der etablierten aktionärsbestimmten Hersteller bestraft werden sollen? Diese Meinung kann man nur vertreten wenn man für diese Firmen arbeitet.
Philipp
22.11.2019 um 13:52
Entscheidend ist doch, dass VW zum etwa gleichen, teilweise geringeren Preis die doppelte Reichweite, die doppelte Anzahl an Türen, erheblich bessere Ausstattung und die Sicherheit liefert in 3 Jahren noch Ersatzteile zu bekommen. Der eGo ist mit und ohne Förderung mausetot.

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