VW montiert ID.3 auch in Gläserner Manufaktur
Nach Zwickau steht Dresden nun als weiterer Montage-Standort in Deutschland für den VW ID.3 fest. Im Herbst 2020 sollen auch in der Gläsernen Manufaktur die ersten Fahrzeuge auf Basis des Modularen E-Antriebs-Baukastens (MEB) vom Band laufen. Zu einem späteren Zeitpunkt ist auch der Einsatz anderer Modelle der ID.-Familie denkbar.
Nach dem Auslaufen der Produktion des Phaeton (und einem kurzen Zwischenspiel mit einigen Bentley-Modellen) hatte Volkswagen seine Vorzeige-Manufaktur in Dresden zu einem E-Werk umgebaut. Dank des VW-eigenen Carsharings WeShare und der stark gesenkten Preise ist die Nachfrage nach dem seit 2017 in der Gläsernen Manufaktur gebauten e-Golf zuletzt wieder gestiegen. Mit dem Generationswechsel auf den kürzlich vorgestellten Golf 8 wird die Elektro-Variante bekanntlich eingestellt – zugunsten des ID.3.
„Mit der Entscheidung, die ID.-Familie nach Dresden zu bringen, ist der Standort in Sachsen zukunftsfest. Die Beschäftigtenzahl bleibt stabil“, sagt jetzt VW-Personalvorstand Gunnar Kilian laut der Mitteilung. Nicht nur die Fertigung in Dresden soll wachsen: Die Gläserne Manufaktur soll als „Center of Future Mobility“ weiterentwickelt werden. Dort sollen laut VW innovative Technologien zusammen mit Partnern aus der Industrie und Startups entwickelt und erprobt werden.
Über eine Fertigung der ID.-Modelle in Dresden wurde bereits 2018 spekuliert. Nach dem Umbau zum „Schaufenster für Elektromobilität“ war es naheliegend, die Gläserne Manufaktur weiter in diesem zukunftsträchtigen Feld zu verwenden – nur beschlossen war es bislang eben nicht. Möglich ist natürlich, dass in der Manufaktur später etwas exotischere Ableger auf der MEB-Technik in kleineren Stückzahlen gebaut werden. Das ist aber nicht fix, bestätigt ist bisher nur der ID.3.
In Sachsen ist die Erleichterung über die Produktionsentscheidung aber spürbar. „Die Unsicherheit nach dem Ende des Phaeton hat nun ein Ende gefunden“, sagt Jens Rothe, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats von Volkswagen Sachsen. „Mit der vorübergehenden e-Golf-Montage hat sich die Dresdner Mannschaft hervorragend auf die Zukunft der E-Mobilität vorbereitet und ist bestens gerüstet für unsere ID.-Familie. Damit wird der Standort nachhaltig ausgelastet, und die Beschäftigung ist sicher.“ Geplante Stückzahlen für Dresden nennt Volkswagen in der Mitteilung nicht.
Insgesamt sind in der Gläsernen Manufaktur derzeit rund 380 Menschen beschäftigt. Um auch die Stellen außerhalb der Produktion zu sichern, soll Dresden zudem als wichtiger Auslieferungsstandort mit dem Fokus auf Elektrofahrzeuge ausgeweitet werden. Aktuell werden rund 1.300 Fahrzeuge pro Jahr in der Manufaktur an Kunden aus Deutschland übergeben. „Diese Zahl soll in den nächsten Jahren signifikant gesteigert werden“, schreibt VW jetzt, ohne aber ein konkretes Ziel zu nennen.
Es werden aber einige Maßnahmen umrissen. In den Bereichen Fahrzeugauslieferung, Insourcing sowie das funktionale Erproben von Fahrzeugen im Dreiländereck Polen, Tschechische Republik und Deutschland sollen neue Geschäftsfelder auf- beziehungsweise ausgebaut werden.
Vor genau zwei Wochen startete die Serienproduktion des ID.3 in Zwickau. Der Konzern plant, bis 2029 bis zu 75 reine E-Modelle und dazu etwa 60 Hybridfahrzeuge auf den Markt zu bringen. Bis 2029 will Volkswagen konzernweit rund 26 Millionen Elektrofahrzeuge verkaufen und dem E-Auto zum Durchbruch verhelfen. Rund 33 Milliarden Euro will der Konzern allein für die Elektromobilität ausgeben.
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