Norweger wollen Service-Schiff mit Wasserstoffantrieb bauen
Der norwegische Schiffbauer Ulstein hat das Konzept eines Service-Schiffes für Offshore-Windparks mit Wasserstoffantrieb vorgestellt. Die Ulstein SX190 soll ab 2022 auf hoher See getestet werden.
Die SX190 ist ein Begleitschiff, dass als Service- und Supportgefährt beim Bau und Betrieb von Offshore-Windkraftanlagen unterstützt, ist mit Brennstoffzellentechnologie des niederländischen Spezialisten Nedstack ausgerüstet und kann bereits vier Tage lang im emissionsfreien Modus betrieben werden. Mit künftigen Technologiesprüngen soll dies künftig zwei Wochen lang möglich sein. Für längere Missionen oder Überführungsfahrten ist noch ein Diesel-elektrischer Antrieb verbaut.
„Mit diesem wasserstoffbetriebenen Schiff streben wir einen emissionsfreien Betrieb mit langer Lebensdauer an“, sagt Tore Ulstein, stellvertretender CEO der Ulstein Group. „Probefahrten mit der neuen Ulstein SX190 Zero Emission könnten bereits 2022 stattfinden.“
Die Brennstoffzellen kommen auf eine Leistung von zwei Megawatt (MW), die installierte Gesamtleistung des Antriebs liegt bei 7,5 MW. Die von Nedstack zugelieferten PEM-Brennstoffzellen sind in einem separaten Maschinenraum installiert – wo sich die Drucktanks für den Wasserstoff befinden, wird nicht genannt. Nedstack-Systeme wurden laut der Mitteilung bereits im Multi-Megawatt-Leistungsbereich gebaut und erprobt.
Die Besonderheit bei Schiffen für den Bau von Windparks ist, dass diese bei den Arbeiten unabhängig von Witterung, Strömungen und Wellengang die Position möglichst exakt halten müssen. Diese „Positionierungslast“ führt zu einem schwankenden Leistungsbedarf, der mit Elektromotoren besser abgedeckt werden kann.
Das norwegische Projekt ist nicht der einzige Versuch, solche Schiffe sauberer zu machen. Der finnische Technologiekonzern Wärtsilä gab im August bekannt, das Errichterschiff Acta Centaurus auf einen Hybridantrieb umzurüsten. Damit soll der CO2-Ausstoß um immerhin bis zu 15 Prozent sinken. Tankt die Ulstein SX190 jedoch grünen Wasserstoff, würde ihr CO2-Footprint deutlich geringer ausfallen.
marinelog.com, h2-view.com, ulstein.com
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