VW und Hamburg verlängern „Mobilitätspartnerschaft“
Die im August 2016 für drei Jahre geschlossene strategische Mobilitätspartnerschaft zwischen Volkswagen und der Stadt Hamburg wird verlängert. Wichtigste Nachricht im Rahmen der Verlängerung: Das Carsharing-Angebot WeShare wird ab dem Frühjahr 2020 nach Hamburg expandieren.
Bislang ist WeShare nur in Berlin aktiv, die geplante Expansion nach Hamburg wurde aber bereits im Sommer angekündigt – nur Details hierzu gab es bislang nicht. Geplant ist zum Start in der Hansestadt eine Flotte mit über 1.000 E-Autos der Modelle e-Golf und e-Up. Im weiteren Jahresverlauf sollen wie in Berlin die ersten Exemplare des ID.3 dazu kommen.
Noch sind allerdings einige Fragen zum WeShare-Start in Hamburg offen, etwa das genaue Geschäftsgebiet. Hier heißt es nur, dass man ein „wettbewerbsfähiges Geschäftsgebiet“ plane. Auch zu speziellen Lade-Partnerschaften wie mit der Schwarz-Gruppe in Berlin gibt es für Hamburg noch keine Aussagen.
Dennoch zeigt sich VW zufrieden mit dem, was im Rahmen des 2016 gestarteten Projekts erreicht wurde. „In den vergangenen drei Jahren haben wir hier zahlreiche Projekte erprobt und umgesetzt“, sagt Jürgen Rittersberger, Leiter des Generalsekretariats und der Konzernstrategie des Volkswagen-Konzerns. „Beispielsweise konnten wir das autonome Fahren und Parken testen, haben Moia auf die Straße gebracht und die Elektrifizierung vorangetrieben.“
Auch die Stadt zieht eine positive Bilanz der bisherigen Partnerschaft. „Das Engagement von Volkswagen in der urbanen Mobilität hilft uns, die Emissionen im Verkehr zu senken, neue alternative Mobilitätsangebote einzuführen und Erfahrungen bei der Gestaltung der Mobilität von morgen zu sammeln“, sagt Hamburgs Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Michael Westhagemann. „Dies unterstützt uns bei unserem Ehrgeiz, Modellstadt für die künftige urbane Mobilität zu werden.“
Konkret geplant ist eine Aufstockung der Flotte des vollelektrischen Ridepooling-Dienst Moia in Hamburg von 200 auf 500 Fahrzeuge. Die Ausweitung der Flotte war sehr umstritten, zwischenzeitlich wurde sogar von einem Gericht eine Begrenzung auf 200 Fahrzeuge aufgelegt. Einen genauen Zeitplan für die Erweiterung nennt Volkswagen in der Mitteilung aber nicht.
Inzwischen scheint aber klar, dass sich die Moia-Manager zunächst weiter auf die Hamburger Expansion konzentrieren können. Laut einem Medienbericht hat VW die Expansion in weitere Städte gestoppt, Moia bleibt damit nur in Hamburg und Hannover aktiv. „Wir wollen keine vorschnelle Expansion. Wir möchten nicht Verluste und Fehler skalieren, sondern Erfolg“, soll Moia-Chef Robert Henrich auf dem Kongress „Mobility Circle“ in Hamburg erklärt haben.
Zurück zur Mobilitätspartnerschaft, denn diese soll sich nicht nur auf Pkw- bzw. Sharing-Angebote beschränken: MAN wird bis Ende des kommenden Jahres zudem 20 E-Busse an den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) liefern. Dabei handelt es sich um kleinere Busse vom Typ MAN Lion’s City E. Darüber hinaus soll ein Second-Life-Speicher auf dem Betriebshof der VHH an das Ladenetz des Depots angeschlossen werden, um so unter realen Bedingungen zu testen, wie sich gebrauchte Batterien nach ihrem ersten Einsatz im Fahrzeug und bei stationärer Nutzung verhalten.
Künftig sollen auch VW-Töchter an der Partnerschaft teilhaben. Audi hatte im Rahmen eines Versuchs in Hamburg bereits getestet, wie sich der Verkehrsfluss durch eine intelligente Vernetzung von Fahrzeugen und Ampeln verbessern lässt. In Ingolstadt ist der Service „Audi Ampelinformation“ seit Sommer in neuen Serienmodellen verfügbar. Weitere deutsche Städte sollen an den Seriendienst angebunden werden. Dazu zählt auch Hamburg.
volkswagen-newsroom.com, businessinsider.de (Moia)
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