Nagel-Group testet E-Lkw Futuricum Semi 40E
Die in Ostwestfalen ansässige Nagel-Group unternimmt erstmals unter realen Bedingungen einen umfangreichen Praxistest mit einem vollelektrischen 40-Tonnen-Sattelzug. Als Zugmaschine setzt der Lebensmittellogistiker den Futuricum Semi 40E von Designwerk ein.
Mehrfach pro Tag pendelt die E-Zugmaschine samt elektrifiziertem Anhänger zwischen den baden-württembergischen Kommunen Stockach und Deißlingen, um Apfelsaft vom Produktionsstandort des Unternehmens innocent drinks zu dessen Niederlassung zu bringen. Die einfache Strecke betrage rund 60 Kilometer und erfordere bis zu zwei aktive Kühlstunden, so die Partner.
Ziel des Testlaufs ist es herauszufinden, unter welchen Bedingungen sich elektrische Lkw für die energieintensive Kühllogistik technisch und wirtschaftlich lohnen. „Wir werden in den kommenden Wochen Energieverbrauch, Reichweite und Fahreigenschaften intensiv auswerten und die Ergebnisse in unsere Überlegungen zur weiteren Modernisierung unserer Flotte einbringen“, so Carsten Taucke, Chef der Nagel-Group.
Zur Erprobung steht dabei der Futuricum Semi 40E der Designwerk Products AG aus der Schweiz zur Verfügung. Vier E-Motoren mit einer Gesamtleistung von 500 kW treiben den Elektro-Lkw an. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 86 km/h. Im Exemplar für den Testlauf ist das größte von drei zur Auswahl stehenden Batteriepaketen verbaut. Der chemische Speicher verfügt über 340 kWh und lässt den Semi 40E bis zu 380 Kilometer weit kommen. Per DC-Ladung kann der E-Lkw binnen 2,2 Stunden zu 80 Prozent SOC aufgeladen werden. „Mit diesem Test wollen wir beweisen, dass unsere Zugmaschine auch die hohen Ansprüche der Kühllogistik erfüllen kann“, äußert Fabian Wyssmann, Vertriebs- und Marketingleiter von Designwerk.
Neben der Nagel-Group, Designwerk und dem oben genannten Apfelsaft-Produzent sind an dem Projekt auch die Firmen THT Heetkamp sowie Fahrzeugwerk Bernard Krone beteiligt. Hintergrund ist, dass die E-Sattelzugmaschine einen ebenfalls elektrisch gekühlten Trailer zieht. Das Exemplar der Firma Krone wurde mit der Technik des niederländischen Unternehmens THT Heetkamp ausgestattet. Neben eigenen Batterien nutzt der Trailer allen voran ein Energierückgewinnungssystem in der Achse. Eine Besonderheit sei, dass das Gewicht durch die Batterien stärker in die Mitte des Trailers verlegt wurde, heißt es. Das habe den Vorteil einer optimierten Gewichtsverteilung, auch bei Teilbeladungen.
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