Formel E: Traumstart für deutsche Hersteller beim Diriyah E-Prix
Mit zwei Auftaktrennen ist die Formel E am Freitag und Samstag in Saudi Arabien in die neue Saison gestartet. Mit Sam Bird (Envision Virgin Racing) und Alexander Sims (BMW i Andretti Motorsport) siegten zwei britische Fahrer beim Diriyah E-Prix. Doch alle vier deutschen Hersteller schafften es auf das Podest.
Dabei durfte BMW i Andretti Motorsport im zweiten Lauf beinah einen Doppelsieg bejubeln. Rennsieger Alexander Sims hatte sich an beiden Tagen die Pole Position gesichert und im 2. Rennen per Start/Ziel-Sieg erstmals triumphiert. Sein Teamkollege Maximilian Günther wurde am Samstag nachträglich für ein verbotenes Überholmanöver während einer Safety-Car-Phase bestraft und rutschte so vom überragenden 2. auf einen undankbaren 11. Platz. Nur bis Platz 10 erhalten die Fahrer Weltmeisterschaftspunkte.
What a race! Highlights from the 2019 SAUDIA #DiriyahEPrix. Which driver impressed you most? pic.twitter.com/WywYikw66E
— ABB Formula E (@FIAFormulaE) November 23, 2019
Mercedes-Benz EQ legte ein starkes Debüt in der vollelektrischen Rennserie hin – mit zwei dritten Plätzen von Stoffel Vandoorne und einem 6. Platz von Nyck de Vries in seinem allerersten Formel-E-Rennen am Freitag. Die Stuttgarter punkteten konstant an beiden Tagen und führen aktuell mit 38 Punkten sogar die Teamwertung an.
„Das ist eine große Belohnung für das gesamte Team“, erklärte Mercedes-Teamchef Ian James. „Das Rennen hat gezeigt, dass wir in den letzten Monaten eine gewisse Konstanz bei unseren Autos erreicht haben. Aber wie man während des gesamten Rennens sehen konnte, gibt es einen intensiven Wettbewerb zwischen allen Teams.“
Andre Lotterer bescherte dem TAG Heuer Porsche FE Team am Freitag nach einer starken Aufholjagd von Platz 7 noch einen Podiumsplatz. Sechs Minuten vor dem Ende wich vor ihm Vandoorne von der Ideallinie ab, um durch die Aktivierungszone für den Attack Mode zu fahren. Lotterer nutzte diese Möglichkeit, um sich am Mercedes-Piloten auf Rang 2 vorbeizuschieben. Die zusätzliche Leistung von 35 kW nützte Vandoorne nichts, da kurz darauf eine Safety-Car-Phase begann. Nachdem das Rennen wieder freigegeben war, kam der Belgier nicht mehr an Lotterer vorbei.
Andre Lotterer: „Ein tolles Debüt, das uns heute gelungen ist. Mit so einem großartigen Start in die Saison haben wir nicht gerechnet.“
Audi Sport ABT Schaeffler ging am ersten Renntag noch leer aus, rehabilitierte sich dafür am Samstag mit einem zweiten Platz von Lucas di Grassi und Daniel Abt auf Platz 6.
Die eigentliche Erkenntnis nach diesem Auftakt-Wochenende ist die Stärke der deutschen Elektroantriebe. Unter den Top 7 der Teamwertung befindet sich nur ein Rennstall ohne deutschen Antriebsstrang (Nissan E.Dams). Auch Auftaktsieger Sam Bird vom britischen Rennstall Envision Virgin Racing war auf einem Audi E-Tron FE 06 unterwegs.
Nach diesem aufregenden Saisonstart in Saudi Arabien macht die ABB FIA Formel E Meisterschaft eine Pause und kehrt am 18. Januar 2020 zurück mit dem dritten Lauf in Santiago de Chile.
0 Kommentare