Audi erhöht die Effizienz des e-tron

Audi bringt ein Technik-Update für die gesamte e-tron-Baureihe. Mit einigen Anpassungen an Software und Hardware soll die Effizienz gesteigert werden, was die WLTP-Reichweite um rund 25 Kilometer erhöhen soll. Ein Update der bereits ausgelieferten Fahrzeuge ist aber nicht möglich.

Die Hardware-Änderungen betreffen vor allem das Bremssystem. Hier wird laut der Mitteilung künftig eine neue Radbremse verbaut, bei der das Restbremsmoment geringer ausfällt – also Verluste, die durch die Nähe der Bremssättel zur Bremsscheibe entstehen. Die genauen Auswirkungen der neuen Bremse auf die Reichweite beziffert Audi aber nicht.

Beim Antriebssystem wurde die Software – vor allem der Part für das Zusammenspiel der beiden E-Motoren an Vorder- und Hinterachse – optimiert. Wenn im normalen Fahrbetrieb bei geringem Leistungsbedarf nur der Motor an der Hinterachse für Vortrieb sorgt, soll der vordere Motor für so wenig Verluste wie möglich sorgen. Die Audi-Ingenieure wollen jetzt hier „dank einiger Optimierungen“ den vorderen Elektromotor „nahezu vollständig abkoppeln und stromlos schalten“ können. Dabei geht es vor allem um eine möglichst genaue Steuerung in der Leistungselektronik, denn der Motor wird nicht über eine Kupplung hardwareseitig vom Antrieb getrennt. „Das stromlose Mitlaufen ohne elektrische Schleppverluste, der große Konzeptvorteil des Asynchronmotors, kommt somit noch besser zur Wirkung“, schreibt Audi.

Zudem wird die Netto-Kapazität, also der nutzbare Bereich der Batterie, etwas erhöht. Bislang konnten von den 95 kWh Brutto-Kapazität nur 83,6 kWh genutzt werden. Künftig (und auch beim vergangene Woche vorgestellten e-tron Sportback) sind nun 86,5 kWh nutzbar – alleine der Kapazitätszuwachs von 2,9 kWh sorgt bei einem WLTP-Verbrauch von bis zu 26 kWh/100 km für ein Reichweiten-Plus von elf Kilometern.

Der Effekt des verbesserten Thermomanagements dürfte deutlich geringer ausfallen: Im Kühlmittelkreislauf für die Hochvolt-Komponenten konnten die Volumenströme verringert werden, womit die Pumpe weniger arbeiten muss und somit weniger Strom verbraucht. Im jetzt angebotenen „S line“-Exterieurpaket wurde zudem die Aerodynamik etwas verbessert: Größere Air Curtains in den neu gezeichneten Stoßfängern sollen den Luftstrom um das Auto herum verbessern.

In der Mitteilung schreibt Audi nur, dass „alle Varianten des e-tron SUV, die künftig vom Band laufen, von rund 25 Kilometer mehr Reichweite“ profitieren. Ein Software-Update der bereits ausgelieferten Fahrzeuge ist nicht möglich, wie ein Sprecher auf Nachfrage bestätigt. Die Software-Änderungen seien wie Hardware-Änderungen „verbrauchs- und damit homologationsrelevant“. „Das bedeutet, dass ein Auto eine neue Homologation bräuchte“, so der Sprecher.

Auch kann die im August angekündigte zweite Motorisierung e-tron 50 quattro mit reduzierten Leistungsdaten ab sofort in Europa bestellt werden. Der Audi e-tron 50 quattro wird ab einem Brutto-Listenpreis ab 69.100 Euro angeboten, der Audi e-tron Sportback 50 quattro kostet ab 71.350 Euro. Damit erfüllen beide Modelle die Voraussetzungen für den Umweltbonus in Deutschland. Der Einstiegspreis für den e-tron 55 quattro beträgt weiterhin 80.900 Euro, den Preis für den e-tron Sportback 55 nennt Audi bislang nicht.
audi-mediacenter.com

11 Kommentare

zu „Audi erhöht die Effizienz des e-tron“
Der Denker3000
28.11.2019 um 12:09
TESLA hat einfach mit einem Software-Update mehr Leistung und Reichweite auf die Modelle gebracht…OHNE Hardwareupgrade.Wer seine PKW so konstruiert das schon kurz nach Einführung Hardware-Änderungen gemacht werden hat eindeutig nicht seine Hausaufgaben gemacht.
Julius
29.11.2019 um 13:19
Tesla hat aber auch mit einem Software-Update die Reichweite seiner Tesla S verkürzt ;)...und jetzt hat Tesla eine Sammelklage am Hals.Anscheinend auch nicht alles richtig gemacht ;)Vielleicht können mal langsam beide Lager etwas "runterfahren". Tesla hat eine tolle Entwicklung gemacht und jetzt sind sie halt die "gejagten" und andere Hersteller ziehen nach. Schön für unsere Umwelt!
Torsten
28.11.2019 um 22:06
Diesen Kommentar haben Sie in ähnlicher Form bereits im Kommentarbereich einer anderen Seite gepostet. Ich halte diese Argumentation für nicht zutreffend. Tesla hat wie jeder andere Hersteller auch kurz nach der Einführung neuer Modelle Hardwareänderungen durchgeführt. Beispiele sind Türgriffe beim S oder die Druckventile des Batteriecontainments beim 3. Jeder Hersteller verbessert seine Modelle über deren Lebenszeit beginnend kurz nach der Modelleinführung. Da ist weder bei Tesla noch bei Audi etwas falsch dran.
Robert
28.11.2019 um 12:50
Die Software-Änderungen seien wie Hardware-Änderungen „verbrauchs- und damit homologationsrelevant“. „Das bedeutet, dass ein Auto eine neue Homologation bräuchte“, so der Sprecher. ?????? Ich kann diese Aussage von Audi nicht verstehen! Wieso kann dann TESLA updates over the Air aufspielen ohne neue Homologation zu machen. Ist das die Technische Überlegenheit von TESLA?
Andreas H.
01.12.2019 um 10:21
Die homologations-relevanten Updates bei Tesla werden vor dem OTA-Aufspielen auf die Fahrzeuge durch die jeweiligen Zulassungsbehörden geprüft und freigegeben. (Beispiel: der erste Autopilot kam in Hongkong 4 Wochen später als anderswo weil die lokale Freigabe durch die Behörde eben länger dauerte als anderswo)Ein OTA-Update des Furzkissens mit neuen Fürzen ist selbstverständlich nicht homologationsrelevant. :)
Bartholomäus Steiner
30.11.2019 um 03:14
Das frage ich mich auch
Franz Huber
28.11.2019 um 19:55
Und das ist der Grund, weshalb das Tesla M3, X, Y die besser Wahl sind. Die haben zahlreiche Updates bezüglich Performance und Ladetechnik auch später gebracht aber zumindest für zahlreiche Fahrzeuge. Pech für jene die zuerst bestellt haben.
Sebastian
28.11.2019 um 22:01
Dass das einen Shitstrom gibt, ist doch klar. Dann soll Audi halt neu homologieren. Im 21sten Jahrhundert sollte das möglich sein. Ein Glück, dass mein Tesla alle 2 Wochen ein „neues Auto ist“, wo doch ein wenige Tage alter Audi schon veraltet ist.
Porsche911
29.11.2019 um 07:47
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Tesla etwas darf bzw. nicht tun muss, was Audi im eigenen Land so viel schlechter da stehen lässt. Irgendwas ist da faul - oder ist es, weil es Hardware auch betrifft, und nicht nur die Software?
Bartholomäus Steiner
30.11.2019 um 03:13
Ist doch eine gute Nachricht, er wird effizienter
Rolf the Wolf
02.12.2019 um 19:15
Aha, da sind bereits die alten mehrjährigen Chef-Beamten bei Audi erfolgreich am Werk. Man schaut auf die eigenen Pfründe und auf den Bonus hinten rechts. Man driftet bereits nach wenigen Wochen (ohne jeglichen e-Erfolg) auf die Diesel-Benzin Linie. Jeder Update (ob Reifenventil oder Gummilippe am Scheibenwischer) ist ein neues Auto. (Tesla kann das jedoch). Natürlich mit Mehrpreis, der Käufer (leider) macht diese Spiele schon jetzt wieder mit. Also, Polestar, Tesla, BYD, KIA, Hyundai, Renault, usw kaufen. Deutsche Autobauer wollen sich nicht verändern oder der neuen Situation stellen (wird ja eh über die Bundesrepublik via dem Steuerzahler finanziert). Finde das mehr als asozial.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch