Spanien: PSA-Werk bei Saragossa erhält Batteriemontage
PSA wird ab 2020 auch in seinem Werk in Figueruelas bei Saragossa Batteriepakete für Elektro- und Hybridautos montieren und ebenfalls 2020 damit anfangen, in all seinen spanischen Werken – Figueruelas, Vigo und Madrid – reine E-Autos auf Basis der Plattformen CMP und EMP2 zu produzieren.
Das geht aus einem Bericht der spanischen Zeitung Heraldo hervor. Darin heißt es außerdem, dass PSA bereits damit begonnen hat, in seinem Werk im spanischen Vigo Batteriepacks mit aus China importierten Zellen herzustellen. Nun soll also eine zweite Batteriemontagestätte auf dem Werksgelände von Figueruelas folgen. Hintergrund dieser Entscheidung könnte sein, dass mit Blick auf den Opel Corsa-e die Wege sonst sehr lang geworden wären, denn zwischen der Batteriemontage im ostspanischen Vigo an der Atlantikküste und dem Opel-Werk in Figueruelas liegen über 800 Kilometer.
Neben dem in Figueruelas vom Band laufenden neuen Corsa werden ab 2020 zudem der neue Peugeot 2008 in Vigo und der neue Citroën C4 in Madrid gebaut. Im darauffolgenden Jahr werden Citroën Berlingo, Opel/Vauxhall Combo und Peugeot Partner in Vigo hinzukommen. Die drei PSA-Werke machen zusammen nicht weniger als ein Drittel der gesamten Pkw-Produktion in Spanien aus. 14.000 Mitarbeiter sind dort beschäftigt, 86 Prozent der produzierten Autos werden in andere Märkte exportiert. Die oben genannte Zeitung zitiert den PSA-Verantwortlichen für die iberische Halbinsel, Juan Antonio Muñoz Codina, mit den Worten, dass in den drei Werken dieses Jahr zusammen rund eine Million Fahrzeuge montiert würden – rund 16 Prozent mehr als im Vorjahr.
Figueruelas ist dabei das größte Werk. Dort allein läuft die Hälfte aller Autos aus PSAs spanischer Jahresproduktion vom Band, also dieses Jahr rund 500.000 Stück. Bis 2021 will der französische Autobauer dort 250 Millionen Euro investieren. Dazu kommen öffentliche Zuschüsse in der Größenordnung von vier Millionen Euro pro Jahr. Mit der auf dem Werksgelände geplanten Batteriemontage trägt PSA der fortschreitenden Elektrifizierung Rechnung. Die Ankündigungen neuer Batteriemontagestätten erfolgt bei den Franzosen aktuell Schlag auf Schlag. Erst im Juni war bekannt geworden, dass der Konzern Batteriepakete für Elektro- und Hybridautos seiner Marken Peugeot, Citroën und DS auch im slowakischen Werk Trnava montieren wird, wo u.a. der Peugeot e-208 gefertigt wird.
Hintergrund ist freilich, dass bei PSA der Übergang ins Elektrozeitalter vorbereitet wird: Bis 2025 will der Autobauer für sämtliche 40 Modelle seiner Marken auch Ableger mit Elektro- oder Hybridantrieben anbieten. Allerdings stehen bei PSA bekanntlich parallel weitreichende Veränderungen an, denn die Franzosen haben sich mit Fiat Chrysler auf einen Zusammenschluss verständigt. Noch ist offen, was das konkret für die Elektromobilität in dem neuen Konzern bedeutet.
heraldo.es (auf Spanisch) via automobil-produktion.de
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