Swobbee-Akku-Wechselsystem geht in Regelbetrieb über
Das Berliner Startup GreenPack vermeldet den Abschluss seines Wechselakku-Pilotprojekts in der Bundeshauptstadt. Die Stationen werden nun in den Regelbetrieb übernommen und durch weitere Standorte in Berlin ergänzt. Zugleich startet der bundesweite Aufbau der Akku-Wechselinfrastruktur.
Die Idee hinter GreenPacks Wechselstationen: Leichte E-Fahrzeuge wie E-Cargobikes oder E-Scooter nutzen Akku-Packs der Projektpartner, die bei Bedarf zu jeder Tageszeit an besagten Stationen gegen vollgeladene Akkus getauscht werden können. Angesprochen werden sollen alle, die im urbanen Umfeld etwas zu transportieren haben, allen voran Logistiker, Lieferdienste, Handwerker und Gewerbetreibende.
Los ging es vor gut einem Jahr mit fünf Wechselakku-Stationen in Berlin. Projektpartner der ersten Stunde waren die Berliner Agentur für Elektromobilität eMO sowie die Bundesverbände solare Mobilität (BSM) und Energiespeicher (BVES). Zusammen mit GreenPack gaben sie Ende September 2018 den Startschuss für das Pilotprojekt mit dem langen Titel „Infrastruktur mit Akku Wechsel Stationen – Nutzung von standardisierten Akkumodulen mit unterschiedlichen Anwendungen und verschiedenen Partnern aus unterschiedlichen Bereichen”.
Mittlerweile haben die Initiatoren jede Menge Zulauf bekommen. Mit an Bord sind inzwischen u.a. DPD, Hermes, Chargery, ONO sowie die Tankstellenketten Aral und Total. Außerdem gründete GreenPack zwischenzeitlich die Marke Swobbee für die Infrastruktur und startete vor einigen Monaten die Serienproduktion der Akku-Wechselstationen. Seitdem werden die sogenannten Swobbee Sharing Points am Firmensitz von GreenPack in Berlin auf einer eigens errichteten Montagelinie zusammengebaut. Die ersten Exemplare gehen an Kunden und Partner in Berlin und zur weiteren deutschlandweiten Expansion nach Freiburg, Stuttgart, Frankfurt und Bochum. Stand August, sollen bis zum Jahresende 30 bis 50 Stationen die Montagehalle in Berlin verlassen haben. Für das kommende Jahr peilt GreenPack bis zu 150 Stationen an.
Unterdessen versäumt es GreenPack zum Abschluss der Testphase nicht, kurz Bilanz zu ziehen. So wiesen die Stationen im Projektzeitraum eine Auslastung von bis zu 70 Prozent auf und benötigten kaum Serviceeinsätze, heißt es. „Batterie-Wechselstationen machen nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis Sinn“, folgert Tobias Breyer, CMO von GreenPack und Swobbee. „Wir haben wertvolle Erfahrungen gesammelt, die alle in die Weiterentwicklung unserer Sharing Points eingeflossen sind.“ Mit Swobbee habe man die europaweit erste herstellerübergreifende Wechselinfrastruktur für Elektrokleinfahrzeug-Akkus geschaffen.
Auch Partner lässt GeenPack in einer begleitenden Pressemitteilung zu Wort kommen. So äußert etwa ONO-Chef Beres Seelbach, dass die „Swobbee Sharing Points die perfekte Ergänzung zu unserem E-Cargobike-Transporter sind“. Das System erleichtere den Einstieg in die Elektromobilität. Auch Michael Peuker, Sustainability Manager bei Hermes spricht von einer „sehr guten Ergänzung im Rahmen unserer E-Cargobike-Projekte“. Es habe die operative Abwicklung enorm erleichtert, dass sich Swobbee um die ordnungsgemäße Lagerung, Ladung und den Zustand der Akkus kümmere – „also eine Sorge weniger für uns“, so Peuker.
Bei der nun geplanten Expansion – in Berlin und in den oben genannten Städten bundesweit – plant GreenPack nun die Errichtung von Akku-Wechselstationen der zweiten Generation. Deren Serienproduktion sei kürzlich gestartet. Die neuen Stationen sind mit mehr Fächern ausgestattet, haben eine höhere Ladeleistung und sind laut dem Unternehmen weiter serviceoptimiert worden. Parlallel steht die Aufnahme weiterer Akku-Typen in das herstellerübergreifende Batterie-Wechselsystem bevor. Bisher bietet das System den Verleih von drei verschiedenen Akku-Typen an. Die vierte Variante werde im Zuge „eines Pilotprojekt mit einem großen Sharinganbieter von E-Tretrollern in einer deutschen Großstadt“ eingeführt, lässt GreenPack durchblicken.
Quelle: Info per E-Mail
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