Schaeffler Bio‑Hybrid erprobt gleichnamiges Pedelec
Die Schaeffler Bio‑Hybrid GmbH hat die ersten Anwendungserprobungen mit seinem Pedelec Bio-Hybrid abgeschlossen. Ende 2020 soll das vierrädrige Fahrzeug in Serie gehen und sich vor allem als Verwandlungskünstler einen Namen machen.
Bei den Testfahrten des erstmals in Las Vegas auf der CES präsentierten Bio-Hybrid lag der Fokus dann auch darauf, aufzuzeigen, welche unterschiedlichen Einsatzszenarien mit der Passenger- und der Cargo-Variante des Pedelecs in Städten und auf Campus-Arealen denkbar sind und welche Vorteile das neue Mobilitätskonzept bietet.
Konkret wird das mit Dach und Windschutzscheibe ausgestattete, aber seitlich offene Modell entweder mit einem zweiten Passagiersitz, einem 1.500 Liter fassenden Kofferaufbau oder als Pickup-Variante mit offener Ladefläche zu haben sein. Außerdem ermöglicht der modulare Aufbau in der Cargo-Version laut Hersteller auch spezielle Einsatzzwecke, etwa als Coffee-Bar oder Kühlwagen. Von solchen Spezialanwendungen abgesehen könne der Bio-Hybrid ergo vor allem bei der Personenförderung, in Werks- bzw. Campusflotten und im Kurier- und Paketdienst punkten, heißt es weiter.
Der Bio‑Hybrid kommt laut der Schaeffler-Tochter mit einem Drittel des Parkraums eines Kleinwagens aus und ist in den meisten Ländern führerschein- und zulassungsfrei. Der elektrische Antrieb unterstützt die Nutzer – wie bei einem Pedelec – bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h. Wie das Unternehmen ausführt, verfügen die nun getesteten Prototypen bereits über alle Funktionen der kommenden Serienmodelle, etwa ein internetfähiges Bedienkonzept inklusive GPS. Detaillierte Daten zu E-Antrieb und Batterie des Fahrzeugs sind allerdings weiterhin nicht publik.
„Ein zentrales Ziel ist es, den drohenden Verkehrskollaps in Großstädten zu verhindern und diese fußgängerorientierter und lebenswerter zu machen“, äußerte Gerald Vollnhals, Leiter der Schaeffler Bio‑Hybrid GmbH bereits Anfang des Jahres. Dies könne nur gelingen, wenn man das Verkehrsaufkommen mittels neuer, intelligenter Fahrzeugkonzepte entzerre. „Gefragt sind Fahrzeuge, die in einem vernetzten und systemischen Miteinander eine hohe Flexibilität bei geringem Flächenbedarf erreichen. Genau das bietet der Bio‑Hybrid.“
Während des nun abgeschlossenen Testlaufs wurden Prototypen des Fahrzeugs u.a. auf einem 40 Hektar großen Firmencampus in der Metropolregion Nürnberg erprobt. Vollnhals zieht ein positives Fazit: „Wir haben dokumentiert, dass der Bio‑Hybrid in der Passenger- und vor allem in der Cargo-Variante vielfältig einsetzbar ist. Unser Ziel ist es, eine breite Käuferschicht anzusprechen.“ Dies soll nun mitunter via Videokampagne geschehen. Folgenden Trailer hat das Unternehmen zum Auftakt bereits veröffentlicht.
Und zum Schluss noch kurz zu Schaeffler Bio‑Hybrid: Die hundertprozentige Tochter der Schaeffler-Gruppe wurde Ende 2017 gegründet und hat ihren Sitz in Nürnberg. Innerhalb der Unternehmensgruppe hat sie die Aufgabe, den Bio‑Hybrid zur Serienreife zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. „Dabei arbeitet sie mit der Flexibilität eines Startups, kann aber auf die gesamte technische Kompetenz der Schaeffler Gruppe zurückgreifen“, heißt es. Einen Vorläufer des Bio‑Hybrid hatte Schaeffler bereits 2016 als Vision für den Individualverkehr im urbanen Raum präsentiert.
biohybrid.com
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